Regionalliga Nord 17/18 – 5. Spieltag

Neues Jahr, neues Glück: Am Sonntag, den 21.01.2018 fand für unsere erste Mannschaft der erste Spieltag im neuen Jahr statt. Dabei durften wir den Weg ins kleine Wittstock antreten. Bei der Anreise führte das allwissende Navigationsgerät namens Google das vorausfahrende Auto mit Christopher, Nikolas und Justin in eine Sackgasse, als wir im Wittstocker Randbezirk unterwegs waren. Die anderen beiden Autos von uns wurden umgehend darüber in Kenntnis gesetzt, dass ihnen nicht das gleiche widerfährt. Ansonsten verlief jedoch alles nach Plan.

Leider gab es wieder große Probleme beim Finden von acht Spielerinnen und Spielern, weshalb wir wieder mit einer B-Mannschaft antreten mussten. An dieser Stelle noch einmal Danke an Sven, der noch kurzfristig als „Reservemann“ eingesprungen ist! Weiterhin spielten:

Brett 1: Justin Schröder (1612)               –    Matias Lazarte (1834)

Brett 2: Uwe Schmilinsky (1610)              –    Frank Wessel (1595)

Brett 3: Christopher Luthardt (1527)   –    Andre Dietz (1504)

Brett 4: Arnold Tefs (1574)                       –    Nikolas Nimptsch (1624)

Brett 5: Frank König (1510)                    –    Sandra Schmidt (1465)

Brett 6: Michael Dracker (1536)              –    Sven Huhndt (1466)

Brett 7: Hauke Raasch (1530)               –    Thomas Winter (1495)

Brett 8: Ralf Mietzner (1299)                   –    Angelina Jacoby (1334)

(Hinweis: Der jeweils Erstgenannte spielte mit Weiß. Die aufgeführten DWZ-Zahlen sind zu dem Zeitpunkt des Wettkampfes auf den neusten Stand aktualisiert worden.)

Grundsätzlich waren wir gegen eine in A-Besetzung angetretene Wittstocker Mannschaft keineswegs im Nachteil, da die meisten Begegnungen auf Augenhöhe waren. Jedoch war das Glück an den ersten drei Brettern nicht auf unserer Seite, da sie alle kurz nacheinander verloren gingen:

Justin hatte einen sehr starken Gegner vor sich. Die Eröffnung spielte er solide. Im Mittelspiel opferte sein Gegner etwas überraschend auf c3 die Qualität, bekam dafür mehrere Bauern sowie mehr Raum am Damenflügel und eine sehr aktive Position. Schwarz wusste, wie man mit Qualität weniger zu spielen hat und zwang Justin als Erstes zur Aufgabe.

Knapp 5 Minuten danach erfolgte an Brett 2 die Aufgabe von Frank W., der im Mittelspiel allmählich unter die Räder geriet. Zuerst stand er „nur“ etwas gedrückt; wenig später fielen die ersten Bauern im Zentrum. Die weißen Figuren standen allesamt aktiv und harmonierten miteinander. Durch Fesselungen drohte am Ende über verschiedene Wege der Materialverlust, welcher nicht mehr abzuwenden war.

Nochmals 10 Minuten später stand es dann bereits 3-0 für Wittstock. Christopher kam gut aus der Eröffnung und fing auch direkt an am Königsflügel Druck aufzubauen, den Schwarz aber kontrollieren konnte. Zum Endspiel hin musste Christopher einen Bauern geben, der sich als entscheidend herausstellte. Nun war es für seinen Gegner nur noch eine Sache der Technik, wie er dieses Endspiel in einen vollen Punkt verwandeln konnte. Hierbei ließ er Christopher auch keine Chance mehr und führte die Partie souverän zum Sieg.

Auch Frank K. hatte eine starke Gegnerin vor sich zu sitzen, die in letzter Zeit immer besser geworden ist. Eröffnungstechnisch gab es ein paar kleine Ungenauigkeiten seitens Frank, doch die Stellung hielt bei einem schwarzen Angriffsversuch. Die Partie endete Remis, worüber wir auch zufrieden sein können, denn Schwarz stand nach meiner Einschätzung wegen der aktiven Figuren und der schlecht positionierten weißen Figuren etwas besser.

Sven kam mir nach einer kurzen Raucherpause mit einem Grinsen entgegen. Selbstverständlich bin ich mir sofort seine Stellung anschauen gegangen und konnte ihn verstehen. Mit den schwarzen Steinen spielend war er es nämlich, der das Spiel bestimmte. Zum Ende der Eröffnung konnte er immer mehr an Aktivität erlangen und sein Gegner musste sich verteidigen. Nach meinem Empfinden sollte Sven auch minimal in Vorteil gewesen sein – doch es sprang im Mittelspiel leider nichts für ihn bei heraus. Weiß hielt die Stellung. Ein Remis war letztendlich die logische Konsequenz.

Nun stand es 4-1 für Wittstock. Die Partien von Angelina, Hauke und Nikolas liefen noch.

Bei Nikolas wurde die Eröffnung regelrecht heruntergeblitzt. Nach 10 Zügen hatte er erst 5min verbraucht. Mit dem Typ Eröffnung war er sehr vertraut, weshalb die Züge von ihm logisch waren. Nach 23 Zügen standen noch genau 1h 30min auf seiner Uhr. Ab dem Zeitpunkt investierte er etwas mehr Zeit, zumal er nach eigenem Gefühl wegen aktiverer Figuren etwas besser stand. Ein Remis-Angebot seines Gegners schlug er aus – beim derzeitigen Stand blieb ihm auch nichts Anderes übrig. Er landete nach Abtausch der letzten Figuren in einem Remis-lastigen Springer-Endspiel. Nach Abtausch der Springer konnte er mit seinem König weiter vordringen. Letztendlich lief es auf Zugzwang hinaus und Nikolas gewann einen wertvollen Bauern. Kurz darauf reichte sein Gegner ihm nach vier Stunden die Hand- ein voller Punkt!

Mit von der Partie war auch wieder Hauke, der eröffnungsmäßig etwas Neues ausprobierte. Er bekam auch schnell eine gute Stellung mit vielen Möglichkeiten, investierte jedoch schon zu Beginn sehr viel Zeit. Ebenso investierte er im Mittelspiel einen Großteil seiner Zeit. Als ich bei meinem Rundgang sah, dass er nur 20min auf der Uhr hatte und sich erst im 20. Zug befand habe ich ihm gesagt, dass er Remis bieten und annehmen darf. Ich wusste – auch aus eigener Erfahrung – dass es für ihn bei so wenig Restbedenkzeit schwierig werden würde. Ein Mannschaftserfolg war unter den Umständen in weite Ferne gerückt und da sollte Hauke nach Möglichkeit wenigstens noch einen halben Punkt mitnehmen, bevor er leer ausgeht. Sein Gegner nahm das von ihm abgegebene Remis-Angebot allerdings nicht an und ließ Hauke auflaufen. Unter Zeitdruck brach seine Stellung dann leider zusammen – definitiv schade!

Die zwei Mannschaftspunkte blieben nun definitiv in Wittstock und wir konnten nichts mit nach Leegebruch nehmen. Angelina war die letzte, die noch spielte. Die Eröffnung spielte sie sicher. Im Laufe der Partie verlor sie einen Bauern. Mit noch knapp 2min auf der Uhr schafften beide Spieler ihre 40 Züge. Im Endspiel besaß Angelina trotz des Bauernnachteils aktivere Figuren. Nach 4 ½ Stunden einigte man sich auf Remis.

Insgesamt stand am Ende eine Niederlage von 5 ½ – 2 ½ auf dem Spielberichtbogen. Zusammenfassend kann ich festhalten, dass mit etwas Glück definitiv wieder mehr für uns drin war, gerade weil wir an den meisten Brettern von der Stärke her gleich auf waren, aber es soll halt nicht sein.

Ich danke allen Spielern, die unseren Verein vertreten haben. Vielen Dank auch an Frau Raasch, Frank W. und Christopher, die sich bereit erklärt haben nach Wittstock zu fahren!

Am 11.02.2018 geht’s weiter – dann dürfen wir die altbekannten Gesichter des SC Oberkrämer zum Lokalderby bei uns in Leegebruch begrüßen. Da wird es definitiv wieder Zeit für einen Sieg!

 

Nikolas Nimptsch

Spaß am Schach in Leegebruch

Spaß am Schach in Leegebruch