2. Regionalklasse West 2015/16 – Gruppe A – Finalrunde 3

Hallo Schachfreunde. Der vorletzte Spieltag  in der Finalrunde der 2.Regionalklasse West, Gruppe A, führte uns wieder Mal zum SC Empor Potsdam IV. Nachdem unsere Dritte dort in der Vorrunde knapp unterlag, wollte die Vierte es heute besser machen. Ein schwieriges Unterfangen, hatte sich Empor doch an Brett vier noch einmal kräftig verstärkt. Es kam zu folgenden Begegnungen: (In Klammern die DWZ z. T. vom Meldezeitpunkt).

Brett 1: Michael Schmidt (1643) – Henning Alf (1739);
Brett 2: Luis Gericke(1366)– Nikolas Nimptsch(1377);
Brett 3: Volker Grunow (1141) – Justin Schröder (1528) und
Brett 4: Sven Zander (1779) –  Dieter Hellmich (1236).

Zu den Spielen: An Brett 4 hatte ich mit Sven Zander wohl den stärksten Brocken erwischt. Ich spielte mit Schwarz und wählte die Französische Verteidigung. Mein Gegner wählte die Abtauschvariante. Bereits im 4. Zug schlich sich bei mir mit Sf6 der erste Fehler ein. Mein Gegner antwortete sofort  L g5 und fesselte den Springer. Das folgende Schach mit De7 führte anschließend noch zum Einschluss des Königsläufers auf f8 sowie zur gegnerischen Figurenentwicklung. Da ich auch meinen König noch in der Mitte stehen ließ und nicht zur Rochade kam, wurde der Druck im Zentrum immer stärker. Nach 15 Zügen drohte dann erheblicher Figurenverlust. Ich gab auf.

An Brett 1 spielte Henning mit weiß. Hier sein Bericht: Ich eröffnete 1.c4, mein Gegner antwortete mit Sf6 und baute sich auf wie beim Slawischen Damengambit mit Bauern auf d5, e6 und c6. Ich fianchettierte einen Läufer auf g2. Immer wenn ich dachte in Vorteil zu kommen, fand schwarz einen Zug, der dies verhinderte. So ging es mit ausgeglichener Stellung bis zum 30. Zug, wo ich dann einen Bauern gewann und zusätzlich das Läuferpärchen auf dem Brett hatte. Im 34.Zug stellte mein Gegner, in schon klar besserer Stellung für mich, eine Qualität ein und gab auf.

Nach Dieters Niederlage und Hennings Sieg  stand es nach gut zwei Stunden Spielzeit  1 zu 1.

Blieben noch die Bretter 2 und 3. Am Brett 2 mit schwarz spielend beendete Nikolas als Vorletzter die Partie. Auch hier kam der Abtauschfranzose aufs Brett. Nikolas probierte einen für sich neuen Aufbau aus und fand ziemlich schnell gut in die Partie hinein. Seine ersten 12 Züge absolvierte er in weniger als 4 Minuten, Während sein Gegner, Luis Gericke, für diese Anzahl an Zügen 20 Minuten benötigte. Als weiß b4 spielte und einen Angriff auf dem Damenflügel anstrebte, wich man von der Hauptvariante ab. Dieser kam nach dem ersten Figurentauschen ins Stocken und wurde letztendlich vereitelt. Weiterhin verschaffte Nikolas seinem Gegner eine schlechtere Bauernstruktur, in der Hoffnung daraus später im Endspiel etwas zu machen. Kurze Zeit  später sah es so aus, als würde schwarz einen Bauern verlieren, doch dieser Drohung konnte Nikolas mit einer Gegendrohung (Matt) entgegenwirken. Als Nikolas im Zentrum aktiv wurde, tauschte man die Damen. Im Endspiel kam schwarz mit seinem König immer weiter nach vorn, sogar bis vor die 5.Reihe. währenddessen der Weiße eingeengt  nicht so weit kam. Es sah alles ziemlich nach einem Remis aus. Nikolas spielte allerdings noch weiter, um eine Niederlage in Potsdam nicht zuzulassen, da Justin an Brett3 zu dem Zeitpunkt mit 2 Bauern weniger auf Verlust stand. Und so ging es dann auch noch in die Spielzeitverlängerung.

An Brett 3 spielte Justin mit weiß gegen Volker Grunow. DWZ- mäßig  überlegen, aber mit viel weniger Wettkampferfahrung. Aufs Brett kam die Skandinavische Verteidigung, aus der Schwarz etwas besser heraus kam. Durch das Opfern des a-Bauers versuchte Justin Druck am Damenflügel aufzubauen, was seinen Gegner durchaus beeindruckte. Im 20.Zug machte Schwarz einen Fehler. Justin zog zu schnell und übersah ihn. In der Folge verlor er sogar noch zwei weitere Bauer. So ging es ins Endspiel, welches für Justin nicht allzu gut aussah. Mit zunehmender Spielzeit bewies er jedoch Kampfgeist. Durch geschicktes Spiel und Dank sich einschleichender Fehler bei seinem Gegner holte er sich einen Bauern nach dem anderen zurück. Am Ende, sich schon der Zeitverlängerung befindend, blieben jeweils noch  ein Turm und der König übrig, so dass Justin, aber auch sein Gegner, froh waren ein Remis zu halten.

Als Nikolas sah, dass die Leistung bei Justins Gegner nachließ und sich die Partie zu einem Remis entwickelte, einigte man sich an Brett 2 auf Remis. Nach der Analyse stellte sich, dass Nikolas mit -0,87 leicht besser stand und vielleicht, bei exaktem Spiel, hätte gewinnen können. Nur sein Gegenüber, Luis Gericke, hat ebenso stark gespielt und Drohungen und Qualitätsopfer bis dahin gesehen und auch vereitelt, weshalb ein Remis nach mehr als drei Stunden Spielzeit, den sommerlichen Temperaturen sowie eines relativ lautstarken Sommerfestes am Spielort definitiv ein gutes Ergebnis ist. Nach Ende der letzten Partie stand ein durchaus leistungsgerechtes  2 zu 2 Unentschieden.  Am 12.Juni  dann der letzte Spieltag gegen Rochade Potsdam. Auch dieser Spieltag verspricht noch einmal Spannung. Bei einem Erfolg und vielleicht etwas Schützenhilfe aus Nauen ist jetzt sogar noch ein zweiter Platz in der Endabrechnung möglich. Wir werden es sehen.

Dank Henning , Nikolas und Justin für ihre Kurzberichte

 Dieter Hellmich.

Spaß am Schach in Leegebruch

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