Landesschulschach-Mannschaftsmeisterschaft 2019

In jedem Jahr stellt die Landesschulschach-Mannschaftsmeisterschaft (LSSMM) für den Schulschach-Bereich einen absoluten Höhepunkt dar, da es dort auch gleichzeitig um die Qualifikation für die Deutschen Schulschach-Meisterschaften geht. Am Samstag, den 09.03.2019 war es wieder soweit und alle Schach-spielenden Schulen fanden sich in Fredersdorf/Vogelsdorf zusammen, um in den jeweiligen Wettkampfklassen ihre Landesmeister zu ermitteln. 

Mittlerweile ist dieses Event schon fest in unserem alljährlichen Terminkalender integriert worden. Wie die meisten wissen, hat unser Verein auch beim Schulschach seine Finger im Spiel. Zum einen wäre da die Adolph-Diesterweg-Oberschule Hennigsdorf, seit 2018 offiziell „Deutsche Schachschule“, in der seit fast 10 Jahren Schach als Ganztagsangebot stattfindet. Noch immer zeigt Schulleiter Frank Hering in diesem Bereich seinen vollen Einsatz. Ich selber bin nun seit nahezu 3 Jahren aktiv im Schulschach tätig. Zusammen mit Herrn Hering führe ich jeden Donnerstag in der Diesterweg-Oberschule eine Lehreinheit durch. Neu hinzugekommen ist eine Arbeitsgemeinschaft Schach am Hedwig-Bollhagen-Gymnasium Velten, die ich seit Anfang des Schuljahres 2018/2019 selbstständig jeden Freitag durchführe. Nach einigen Jahren Pause hat man nun das Schach an dieser Schule wiederbelebt, was als positive Entwicklung aufgefasst werden kann. In beiden Schulen werden die Angebote regelmäßig genutzt, zum einen von Schülern, die dadurch den Weg in unseren Verein gefunden haben und mittlerweile im Ligenspielbetrieb um die Punkte spielen, zum anderen von Schülern, die Spaß am königlichen Spiel besitzen und ihre Kenntnisse vertiefen wollen. 

Training an sich reicht aber nicht, um sein Schach zu verbessern. Auch die Teilnahme an Turnieren ist hierbei eine wichtige Komponente. Die LSSMM stellt dabei eine gute Gelegenheit dar, sich gegen andere zu messen, sein Erlerntes anzuwenden und weitere Erfahrungen zu sammeln. Sowohl das Bollhagen-Gymnasium als auch die Diesterweg-OS nahmen diese Möglichkeit wahr und traten beim Wettkampf auf Landesebene an. Die Diesterweg-OS startete mit drei Mannschaften in den Wettkampfklassen M, II und III; das Bollhagen-Gymnasium mit einer Mannschaft in der Wettkampfklasse II. Für mich galt es also, gleich vier Mannschaften zu betreuen und zu coachen. Ich muss sagen, ich war an diesem Tag gut zu Fuß unterwegs, da ich des Öfteren zwischen beiden Schulen, in denen das Turnier stattfand, hin und her pendelte, um möglichst bei allen Mannschaften vorbeizuschauen und sie gleichzeitig zu unterstützen.

Zuerst möchte ich mich nun der Diesterweg-OS widmen. Am erfolgreichsten schnitt die Mädchen-Mannschaft ab. Sie wurde Dritter und musste sich lediglich den beiden Teams auf den Plätzen 1 und 2 geschlagen geben. Die Mädchen freuten sich aber dennoch über ihre Medaillen und den Pokal, den sie für ihre Schule erspielten. Die beiden Jungs-Mannschaften hatten es in den Wettkampfklassen II und III sehr schwer, da sie auf starke Kaliber trafen. Das Team der WK III belegte einen guten 7. Platz. Unser Vereinsspieler Florian Illner konnte dort am Spitzenbrett sogar mehrere Punkte sammeln; ein Jahr zuvor ging er noch leer aus. Das beweist, dass er wesentlich stärker geworden ist. Auch seine Mannschaftskameraden zeigten gute Leistungen, wo der eine oder andere Brettpunkt auf das Konto der Mannschaft gelangte. Das Team, welches in einer starken WK II startete, wurde letztendlich 9. und verwies im direkten Duell die Oberschule aus Wittstock auf den letzten Rang. Die Diesterweg-OS ist in der WK II somit die beste Oberschule! Ein herausragendes Ergebnis erzielte Jacob Flores am 1. Brett, da er dort einige volle Punkte erspielte. Auch bei ihm ist eine Leistungssteigerung erkennbar. Seine Mannschaftskameraden hielten bei ihren Partien lange mit, doch meistens führten Ungenauigkeiten dann zum Verlust.

Ebenso in der WK II agierte das Hedwig-Bollhagen-Gymnasium. Wie schon erwähnt, war diese Wettkampfklasse stark besetzt, weil vor allem an den vorderen Brettern routinierte Vereinsspieler wie zum Beispiel Tobias Röhr (ü2100 DWZ), sein Bruder Oliver (ü1900), Max Lindow (ü1700) und Robin Straßburg (ü1800), wiederzufinden waren. Alle Teilnehmer der WK II konnten wirklich gut Schach spielen. Geschenkt haben sich die Mannschaften nichts, im Gegenteil: Es wurde wirklich hart um jeden Punkt gekämpft. Auffällig war vor allem, dass die Spielerinnen und Spieler ihre Bedenkzeit voll ausnutzten. Selten endete eine Partie innerhalb der ersten 10 Minuten. Am Ende belegte das Bollhagen-Gymnasium den 6. Platz. In der letzten Runde fehlte ihnen ein Remis, dann wäre es sogar der 5. Platz geworden. Dennoch: Dafür, dass die Schüler erst seit September regelmäßig in der AG Schach trainieren, kann sich das Ergebnis mehr als sehen lassen! Aus 5 Runden nahmen die Schüler Mannschaftspunkte mit; an der einen oder anderen Stelle war zudem auch mehr drin. Einer meiner Schützlinge gewann sage und schreibe 7 seiner 8 Partien; und das wohlgemerkt immer an Brett 2 bzw. 3 sitzend! Auch viele Punkte sammelte Paul Schulz. Er zeigte in der letzten Runde Nervenstärke und besiegte am ersten Brett Andrea Grey (ü1550), nachdem diese unter Zeitdruck ihre Dame taktisch einstellte. Zudem konnten alle die vielen, in der AG durchgenommenen Inhalte erfolgreich anwenden; die Partien wurden mit besserer Stellung gezielt und mit der richtigen Herangehensweise gewonnen. Alles in einem war das eine sehenswerte Vorstellung! Wen Einzelheiten zum Turnierverlauf interessieren, der kann sich den Bericht auf der Homepage des Bollhagen-Gymnasiums durchlesen: http://bollhagen-gymnasium.de

Was lässt sich schlussendlich festhalten? Oftmals stieg mein Blutdruck rasant in die Höhe, als ich die eine oder andere Partie meiner Schüler beobachtete. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass ich an der einen oder anderen Stelle nervöser war als die Schüler. Und man muss bedenken: Ich bin nun auch nicht mehr der Jüngste. Gut, kleiner Spaß am Rande, so schlimm steht es jetzt nicht um mich. Aber ich muss wirklich sagen: Ich bin zufrieden! Das, was ich gesehen habe, hat mir gut gefallen. Es gilt nun, weiter dran zu bleiben. Die Schülerinnen und Schüler sind auf einem guten Weg; mit regelmäßigem Training ist definitiv noch mehr möglich. Vielleicht startet auch mal wieder eine Mannschaft der Grundschule Leegebruch bei der LSSMM. Das letzte Mal, wo das der Fall war, ist schon ein paar Jahre her. Jedenfalls, ich bin mir sicher, dass sowohl die Diesterweg-OS als auch das Bollhagen-Gymnasium an den kommenden Schulschach-Wettkämpfen wieder teilnehmen werden. Bis dahin heißt es jetzt: Üben, üben und üben!  

Nikolas Nimptsch      

Spaß am Schach in Leegebruch

Spaß am Schach in Leegebruch