Spaß am Schach in Leegebruch

Turniere

Bremer Stadtmusikanten

Nach Wolfenbüttel , dem Schach Open in Leer und der LEM von Brandenburg ging es zum Jahresende für mich nach Bremen zum „Bremer Silvester Open 2021“ vom 27.12. bis 30.12.2021. Dieses fand im ACHAT 4-Sterne-Hotel statt. Es war wohl das einzige deutsche Turnier, das noch in dieser „schwierigen“ Zeit stattfand. Und weil es so viel Spaß gemacht hat, möchte ich euch gerne davon berichten. Zudem bedanke ich mich ganz herzlich für die regelmäßige Unterstützung von den Leegebrucher Schachfreunden für Turniere dieser Art.

Nach nun fast 10 Monaten ohne Langschach ging es für mich endlich mal wieder zu einem richtigen OTB-Turnier, dem „Lessing-Open 2021“. Dieses fand in dem gemütlichen Wolfenbüttel statt. Zugegeben, für mein letztes Turnier musste ich sogar nach München reisen. Man nimmt zu diesen Zeiten eben jedes Turnier mit, welches man mit vertretbarem Aufwand spielen kann. 😉
An dieser Stelle möchte ich mich auch beim Verein bedanken, der Turniere dieser Art immer wieder unterstützt.

Ich weiß, dass einige gut mit der aktuellen Turnier-Situation klar kommen. Für mich als sehr aktiven Spieler, der „fleißig“ trainiert, ist es jedoch wichtig, die Fortschritte nicht nur am Internetrating, sondern auch an der DWZ und Elo zu sehen.

Vielen ging es ähnlich und unabhängig vom Schach war ich auch einfach froh, wieder viele bekannte Gesichter zu sehen und die Atmosphäre in einem Turniersaal genießen zu dürfen. Gespielt wurde in der Lindenhalle – dem „Wohnzimmer von Wolfenbüttel“ wie es Michael S. Langer so schön formulierte. Und tatsächlich, die Spielbedingungen waren sehr gut und es wurde auch etwas für den Schutz gegen Corona getan. Die Stadt stellte Mitarbeiter zur Verfügung, die den Einlass an jedem einzelnen Tag kontrollierten. Gespielt werden durfte nur mit einem tagesaktuellen, negativen Testergebnis bzw. doppeltem Impfschutz oder Genesung. Es musste zu jeder Zeit eine Maske getragen werden mit der einzigen Ausnahme direkt am eigenen Brett.

Insgesamt wurden 5 Runden von Freitagabend bis Sonntagabend gespielt. Pro Person gab es 2 Stunden für 40 Züge + 30 Minuten für den Rest der Partie. So kam es vor, dass man an einem Tag bis zu 10 Stunden gespielt hat. Und natürlich darf eine Partieanalyse mit dem Gegner nach der Partie auch nicht fehlen – das ist nahezu Standard und ich finde, dass man das auch immer selbst aktiv anbieten sollte. Dadurch war also nahezu der ganze Tag voll mit Schach und ich muss zugeben: Ich hätte gerne länger geschlafen. Dies ging jedoch schon von Anfang an nicht, wenn die Freitagsrunde bis Mitternacht geht und schon am Samstag um 9 wieder gespielt werden sollte. Es war sehr anstrengend. Umso mehr freut es mich, dass ich zumindest mit 3 DWZ und 5 Elo Punkten belohnt wurde. Ich hätte mich natürlich auch über mehr gefreut, aber dazu hätte ich am Samstag konzentrierter spielen müssen gegen 2x ca. 2200 Elo. Freitag und Sonntag habe ich dafür 3x gegen ca. 1900 DWZ/Elo gewonnen. Am Ende landete ich bei 3 aus 5 möglichen Punkten auf dem 23. Platz im A-Turnier.

Insgesamt nahmen am A- und B-Turnier 146 Spieler/innen teil. Details können unter dem folgenden Link angeschaut werden:

https://nsv-online.de/turniere/lessing-open-2021/?ak=A-Gruppe&show=TeilRang#menu

von
Felix Teichert



Praktische Stellungen zum Nachdenken

An dieser Stelle möchte ich nun spannende Momente aus der letzten Partie mit euch teilen und euch zum Mitmachen auffordern. Lösungen mit Erklärungen findet ihr am Ende des Berichts. Die Stellungen stammen aus der Partie Grosselohmann, Gerhard (1947 Elo) vs. Teichert, Felix (2030 Elo). Ich wollte unbedingt gewinnen, jedoch hat es mir mein Gegner mit einer sehr soliden, aber wenig kämpferischen weißen Eröffnung nicht so leicht gemacht. Ich bekam zwar früh Ausgleich mit schwarz, jedoch war die Stellung sehr trocken.

Nach 18 Zügen erreichte ich diese Stellung. Was ist der beste schwarze Zug, um die Gewinnchancen zu maximieren und welche Idee steckt dahinter?

Stellung 1

Es waren 2h gespielt. Nach 22 Zügen konnte ich aufgrund des Drucks auf den d-Bauern nun endlich weiß dazu zwingen, erste Zugeständnisse zu machen. Wie schafft es schwarz am Zug, maximale Gewinnchancen herauszuholen?

Stellung 2

Schwarz hat nach 25 Zügen bereits einen kleinen Vorteil aufgrund der in Stellung 2 gemachten Bauern-Schwächen auf h3 und besonders g3. Jedoch muss weiter Druck gemacht werden und man sollte weiß die Chance geben, in Fallen zu tappen. Was ist der beste schwarze Zug und welchen sehr gemeinen Zug hatte ich auf eine „normal aussehende“ weiße Antwort parat?

Stellung 3

Nun sieht man deutlich, wie weiß immer mehr Zugeständnisse machen musste. Welcher schwarze Zug führt zu einem klaren Vorteil für schwarz?

Stellung 4

In der nächsten Stellung steht weiß bereits seit einigen Zügen total auf Verlust, da schwarz die komplette Initiative hat. Die ungleichfarbigen Läufer verschärfen diese Situation noch einmal, da ungleichfarbige Läufer keinen direkten „Gegenspieler“ haben und sich somit nicht neutralisieren können. Welche Drohung hat schwarz aufgestellt und muss von weiß (am Zug) pariert werden?

Stellung 5

Nach 39 Zügen konnte weiß nicht mehr alle Drohungen parieren und musste sich durch die folgende sehr schöne Kombination geschlagen geben. Nimm dir genügend Zeit und finde die Lösung.

Stellung 6


Lösungen:

Stellung 1:

Der beste schwarze Zug, um die Gewinnchancen zu maximieren, ist Da5. Dieser Zug greift direkt den Läufer auf g5 an (kann man schon mal übersehen) und bereitet den Schwung der Dame zum Königsflügel nach f5 oder h5 über die 5. Reihe vor. Der Bauer auf a2 wird übrigens nicht angegriffen, denn auf Dxa2?? würde Ta1 folgen und die Dame wäre gefangen. Laut Engine sind die Züge Td7; e5 bzw. Db6 gleichwertig. Diese stellen allerdings weiß nicht vor „schwierige“ Entscheidungen und provozieren keine Fehler. Nach beispielsweise Da5 Lxf6 gxf6! d5?! cxd5 cxd5 e5 steht schwarz klar besser.

Stellung 2:

Wie im späteren Verlauf deutlich wird, sollte schwarz noch die Bauernstruktur am weißen Königsflügel schwächen bevor man sich auf e3 bedient. Dies gelingt mit Dh5! worauf h3 folgen muss, und dadurch der g-Bauer schwach wird. Nach h3 wird die Struktur natürlich weiter geschwächt durch Sxe3 fxe3.

Stellung 3:

Dg5! muss weiß mit Kh2 oder g4 beantworten. Weiß entschied sich für g4. Die Falle war, dass e4?? nicht ging aufgrund des gemeinen Zugs Lc5! Weiß kann den Läufer nach e4?? Lc5! nicht nehmen, weil der Turm auf d3 hängen würde. Vorbeiziehen kann der d Bauer natürlich auch nicht. In dieser Folge gewinnt schwarz den d-Bauern und damit fällt dann die weiße Stellung komplett auseinander und schwarz hätte zusätzlich noch einen großen Angriff.

Stellung 4:

Der Zug e5! droht e4 (Gabel auf Dame und Turm) und öffnet die Stellung für einen Angriff, wovon die Folgen gleich zu sehen sind.

Stellung 5:

Wenn schwarz am Zug wäre, würde Txh3+ Lxh3 Dxh3+ Kg1 Le3# folgen. Dementsprechend spielte weiß Df1, um diese Drohung zu parieren.

Stellung 6:

Es folgte Dh2+ Kf2 und nun der wundervolle Zug Tf3+! Der Läufer auf g2 ist gefesselt, der König muss im Prinzip den Turm nehmen, weil sonst die Dame auf f1 verloren gehen würde. Nach Kxf3 folgt Dg3+ Ke2/Ke4 De3# . Weiß gab nach Tf3+ auf.

Um die Zwischenzeit zu überbrücken, bis wieder regulär gespielt und trainiert werden kann, wurde der Leegebrucher Lichess-Blitzcup ins Leben gerufen, der im April erstmalig durchgeführt wurde. Nun gehört die erste Auflage der Vergangenheit an. Nach insgesamt vier Blitzturnieren, welche an vier Samstagen im April stattfanden, steht nun fest, wer die ersten drei Plätze belegen konnte:

  1. Platz: Aaron Matthes (SC Oranienburg)
  2. Platz: Felix Teichert (Leegebrucher SF)
  3. Platz: Benjamin Matthes (SC Oranienburg)

Dazu noch Gratulation an Aaron Matthes zum Titel „Leegebrucher Lichess-Blitzcup-Sieger April 2020„!

Ebenso gratulieren wir natürlich allen weiteren Platzierten! Die Gesamt-Rangliste und alle weiteren Informationen können auf der Turnierseite abgerufen werden: Turnierseite Leegebrucher Lichess-Blitzcup April 2020

Vielen Dank für die zahlreiche und vor allem regelmäßige Teilnahme. Wir hoffen, dass wir allen Teilnehmern mit dieser Turnier-Möglichkeit eine Freude bereiten konnten. Uns ist bewusst, dass nicht alles perfekt ist und dies schon gar nicht die richtige Turnieratmosphäre, wie wir sie noch aus der Vergangenheit kennen, ersetzen kann. Wir müssen dennoch versuchen, gemeinsam das Beste aus dieser Situation zu machen. Mit der Zeit wird ein normales Vereinsleben bestimmt wieder möglich sein.

Auf alle Fälle kann ich aber verkünden, dass es auch im Mai einen Lichess-Blitzcup geben wird! Ausschreibung, Turnier-Links sowie sonstige Informationen können auf der dazugehörigen Turnierseite eingesehen werden: Turnierseite Mai-Blitzcup. Wer wieder dabei sein möchte, kann sich schon jetzt anmelden.

Hoffentlich sieht man sich im Mai vor dem virtuellen Schachbrett wieder. Bis dahin wünsche ich allen Leserinnen und Lesern alles Gute!

Nikolas Nimptsch

Es ist wieder soweit! Das traditionelle und bei uns beliebte Falkenseer Open, mittlerweile schon in der 13. Auflage, steht in den Startlöchern. Während Marie und Felix ihr Glück bei der zeitgleich stattfindenden LEM der Erwachsenen versuchen – an dieser Stelle: Euch beiden viel Erfolg! -, nehmen an diesem Wochenende (01.11. bis 03.11.) weitere Leegebrucher, vor allem dabei unser Nachwuchs, am Turnier in Falkensee teil. Dies sind:

Angelina, Nadin, Virginia, Dagmar, Florian, Nikolas und Hauke.

In diesem Jahr werden voraussichtlich über 100 Teilnehmer an den Start gehen – das ist ein Rekord und zeigt gleichzeitig, wie beliebt das Turnier in der näheren Umgebung ist. Natürlich sind auch wieder Spieler aus fernen Regionen dabei. Neu ist auch, dass in diesem Jahr in zwei Leistungsgruppen gespielt wird, wie von Mario Oberling schon länger angedacht. Damit sollen die Sieger eindeutiger ermittelt werden können, da es in den letzten Jahren auch schon mal zwei erste Plätze gab.

Wie immer wird es nachträglich auch einen kurzen Bericht zum Turnier geben.





Nachtrag zum Turnier

Wie schnell die Zeit vergeht! Die 3 Turniertage vergehen wie im Flug. Es war wie immer ein schönes Turnier. Insgesamt waren 97 Teilnehmer dabei. Für nächstes Jahr ist geplant, noch das Nebengebäude mit zu buchen, um so die maximale Teilnehmerkapazität auf 150 zu erhöhen – wir freuen uns schon jetzt darauf!

Nun aber zu den Ergebnissen: In der Turmgruppe (0-1500 DWZ)erspielte Florian bei seinem ersten DWZ-Turnier starke 3 Punkte und belegte den 11. Platz. Virginia nahm 50% der Punkte mit und holte 2 1/2 Punkte. In der Endabrechnung bedeutete das Platz 19. Dagmar zeigte gute Partien, wurde aber leider mit nichts Zählbares belohnt 🙁 Nächstes Jahr sieht das bestimmt anders aus.

Angelina, Nadin, Nikolas und Hauke hatten in der Königsgruppe (1500-2200 DWZ) im wahrsten Sinne des Wortes zu kämpfen. Mit unglücklichen 1 1/2 Punkten konnte Nikolas nicht den großen Wurf landen. Vom Pech verfolgt, stellte er am Sonntag beide Partien in gewonnener Stellung einzügig ein. Die gleiche Punktzahl erreichte Angelina, welche sich letztendlich 4 Plätze vor Nikolas einfand. Bei beiden war definitiv mehr drin.

Nadin und Hauke bekommen nun einen Extraabsatz! Nadin wurde mit 2 1/2 Punkten nämlich die beste Spielerin in der Königsgruppe und durfte sich über einen Preis freuen! Hauke holte sich als bester Nachwuchsspieler den Jugendpreis. Dazu noch belegte er mit 3 1/2 erspielten Punkten zum Schluss einen herausragenden 13. Platz! Zusammengefasst können wir uns freuen, denn zwei Kategoriepreise gingen nach Leegebruch! Noch einmal herzlichen Glückwunsch! Zwei Gewinnerfotos gibt es hier: Kategoriesieger

Die einzelnen Ergebnisse können unter folgendem Link eingesehen werden: Ergebnisse XIII. Falkenseer Open

Die Rangliste gibt es hier zu sehen: Rangliste XIII. Falkenseer Open

Noch etwas Interessantes zum Schluss: Wie mir Mario mitteilte, wird es bald wieder einen Nauener Blitzschach-Marathon geben. Dieser wird sich in etwa von abends um 20 Uhr bis morgens 8 Uhr des darauffolgenden Tages erstrecken – also etwas für die ganz Harten! Wer meine Berichte aufmerksam verfolgt, der erinnert sich jetzt bestimmt an meinen Ausspruch „Nur die Harten kommen in den Garten“, welcher am Ende meines Berichtes vom Spandauer Weihnachtsopen Erwähnung fand. Zum Blitz-Marathon scheint dieser Satz definitiv zu passen. Vielleicht habe ich beim einen oder anderen nun das Interesse geweckt. Einen genauen Termin bzw. eine Ausschreibung gibt es zwar noch nicht , aber eines kann ich jetzt schon garantieren: Es wird bestimmt ein einmaliges Erlebnis! In diesem Sinne: Ich wünsche allen eine schöne Woche!

Nikolas Nimptsch

Die Deutschen Jugendeinzelmeisterschaften stellen einen schachlichen Höhepunkt eines jeden Jahres dar. Mit 600 bis 700 Teilnehmern und mehreren hundert Begleitern aus den verschiedensten Ecken Deutschlands ist dieses Turnier eines der größten Veranstaltungen unserer Schachwelt und deswegen auch ein ganz besonderes Erlebnis. Titelträger und bekannte Persönlichkeiten soweit das Auge reicht, die Live-Übertragung der an den vordersten Brettern gespielten Partien im Internet sowie eine gleichzeitig stattfindende und vor allem umfangreiche Echtzeitanalyse dieser sind nur ein paar Begebenheiten, die dieses Event ausmachen. 

In jedem Jahr stellt die Landesschulschach-Mannschaftsmeisterschaft (LSSMM) für den Schulschach-Bereich einen absoluten Höhepunkt dar, da es dort auch gleichzeitig um die Qualifikation für die Deutschen Schulschach-Meisterschaften geht. Am Samstag, den 09.03.2019 war es wieder soweit und alle Schach-spielenden Schulen fanden sich in Fredersdorf/Vogelsdorf zusammen, um in den jeweiligen Wettkampfklassen ihre Landesmeister zu ermitteln. 

Mittlerweile ist dieses Event schon fest in unserem alljährlichen Terminkalender integriert worden. Wie die meisten wissen, hat unser Verein auch beim Schulschach seine Finger im Spiel. Zum einen wäre da die Adolph-Diesterweg-Oberschule Hennigsdorf, seit 2018 offiziell „Deutsche Schachschule“, in der seit fast 10 Jahren Schach als Ganztagsangebot stattfindet. Noch immer zeigt Schulleiter Frank Hering in diesem Bereich seinen vollen Einsatz. Ich selber bin nun seit nahezu 3 Jahren aktiv im Schulschach tätig. Zusammen mit Herrn Hering führe ich jeden Donnerstag in der Diesterweg-Oberschule eine Lehreinheit durch. Neu hinzugekommen ist eine Arbeitsgemeinschaft Schach am Hedwig-Bollhagen-Gymnasium Velten, die ich seit Anfang des Schuljahres 2018/2019 selbstständig jeden Freitag durchführe. Nach einigen Jahren Pause hat man nun das Schach an dieser Schule wiederbelebt, was als positive Entwicklung aufgefasst werden kann. In beiden Schulen werden die Angebote regelmäßig genutzt, zum einen von Schülern, die dadurch den Weg in unseren Verein gefunden haben und mittlerweile im Ligenspielbetrieb um die Punkte spielen, zum anderen von Schülern, die Spaß am königlichen Spiel besitzen und ihre Kenntnisse vertiefen wollen. 

Training an sich reicht aber nicht, um sein Schach zu verbessern. Auch die Teilnahme an Turnieren ist hierbei eine wichtige Komponente. Die LSSMM stellt dabei eine gute Gelegenheit dar, sich gegen andere zu messen, sein Erlerntes anzuwenden und weitere Erfahrungen zu sammeln. Sowohl das Bollhagen-Gymnasium als auch die Diesterweg-OS nahmen diese Möglichkeit wahr und traten beim Wettkampf auf Landesebene an. Die Diesterweg-OS startete mit drei Mannschaften in den Wettkampfklassen M, II und III; das Bollhagen-Gymnasium mit einer Mannschaft in der Wettkampfklasse II. Für mich galt es also, gleich vier Mannschaften zu betreuen und zu coachen. Ich muss sagen, ich war an diesem Tag gut zu Fuß unterwegs, da ich des Öfteren zwischen beiden Schulen, in denen das Turnier stattfand, hin und her pendelte, um möglichst bei allen Mannschaften vorbeizuschauen und sie gleichzeitig zu unterstützen.

Zuerst möchte ich mich nun der Diesterweg-OS widmen. Am erfolgreichsten schnitt die Mädchen-Mannschaft ab. Sie wurde Dritter und musste sich lediglich den beiden Teams auf den Plätzen 1 und 2 geschlagen geben. Die Mädchen freuten sich aber dennoch über ihre Medaillen und den Pokal, den sie für ihre Schule erspielten. Die beiden Jungs-Mannschaften hatten es in den Wettkampfklassen II und III sehr schwer, da sie auf starke Kaliber trafen. Das Team der WK III belegte einen guten 7. Platz. Unser Vereinsspieler Florian Illner konnte dort am Spitzenbrett sogar mehrere Punkte sammeln; ein Jahr zuvor ging er noch leer aus. Das beweist, dass er wesentlich stärker geworden ist. Auch seine Mannschaftskameraden zeigten gute Leistungen, wo der eine oder andere Brettpunkt auf das Konto der Mannschaft gelangte. Das Team, welches in einer starken WK II startete, wurde letztendlich 9. und verwies im direkten Duell die Oberschule aus Wittstock auf den letzten Rang. Die Diesterweg-OS ist in der WK II somit die beste Oberschule! Ein herausragendes Ergebnis erzielte Jacob Flores am 1. Brett, da er dort einige volle Punkte erspielte. Auch bei ihm ist eine Leistungssteigerung erkennbar. Seine Mannschaftskameraden hielten bei ihren Partien lange mit, doch meistens führten Ungenauigkeiten dann zum Verlust.

Ebenso in der WK II agierte das Hedwig-Bollhagen-Gymnasium. Wie schon erwähnt, war diese Wettkampfklasse stark besetzt, weil vor allem an den vorderen Brettern routinierte Vereinsspieler wie zum Beispiel Tobias Röhr (ü2100 DWZ), sein Bruder Oliver (ü1900), Max Lindow (ü1700) und Robin Straßburg (ü1800), wiederzufinden waren. Alle Teilnehmer der WK II konnten wirklich gut Schach spielen. Geschenkt haben sich die Mannschaften nichts, im Gegenteil: Es wurde wirklich hart um jeden Punkt gekämpft. Auffällig war vor allem, dass die Spielerinnen und Spieler ihre Bedenkzeit voll ausnutzten. Selten endete eine Partie innerhalb der ersten 10 Minuten. Am Ende belegte das Bollhagen-Gymnasium den 6. Platz. In der letzten Runde fehlte ihnen ein Remis, dann wäre es sogar der 5. Platz geworden. Dennoch: Dafür, dass die Schüler erst seit September regelmäßig in der AG Schach trainieren, kann sich das Ergebnis mehr als sehen lassen! Aus 5 Runden nahmen die Schüler Mannschaftspunkte mit; an der einen oder anderen Stelle war zudem auch mehr drin. Einer meiner Schützlinge gewann sage und schreibe 7 seiner 8 Partien; und das wohlgemerkt immer an Brett 2 bzw. 3 sitzend! Auch viele Punkte sammelte Paul Schulz. Er zeigte in der letzten Runde Nervenstärke und besiegte am ersten Brett Andrea Grey (ü1550), nachdem diese unter Zeitdruck ihre Dame taktisch einstellte. Zudem konnten alle die vielen, in der AG durchgenommenen Inhalte erfolgreich anwenden; die Partien wurden mit besserer Stellung gezielt und mit der richtigen Herangehensweise gewonnen. Alles in einem war das eine sehenswerte Vorstellung! Wen Einzelheiten zum Turnierverlauf interessieren, der kann sich den Bericht auf der Homepage des Bollhagen-Gymnasiums durchlesen: http://bollhagen-gymnasium.de

Was lässt sich schlussendlich festhalten? Oftmals stieg mein Blutdruck rasant in die Höhe, als ich die eine oder andere Partie meiner Schüler beobachtete. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass ich an der einen oder anderen Stelle nervöser war als die Schüler. Und man muss bedenken: Ich bin nun auch nicht mehr der Jüngste. Gut, kleiner Spaß am Rande, so schlimm steht es jetzt nicht um mich. Aber ich muss wirklich sagen: Ich bin zufrieden! Das, was ich gesehen habe, hat mir gut gefallen. Es gilt nun, weiter dran zu bleiben. Die Schülerinnen und Schüler sind auf einem guten Weg; mit regelmäßigem Training ist definitiv noch mehr möglich. Vielleicht startet auch mal wieder eine Mannschaft der Grundschule Leegebruch bei der LSSMM. Das letzte Mal, wo das der Fall war, ist schon ein paar Jahre her. Jedenfalls, ich bin mir sicher, dass sowohl die Diesterweg-OS als auch das Bollhagen-Gymnasium an den kommenden Schulschach-Wettkämpfen wieder teilnehmen werden. Bis dahin heißt es jetzt: Üben, üben und üben!  

Nikolas Nimptsch      

Im Grunde genommen gibt es doch drei Gruppen von Menschen: Einmal wären da die, die die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester mit der Familie verbringen. Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch die, welche dieses Privileg nicht genießen können, da der Arbeitgeber möglicherweise der Meinung ist, es müsse noch etwas für eine gute Jahresbilanz getan werden. Jedenfalls, und dann gibt es noch die Gruppe der Schachspieler, die sich auch die Zeit zwischen den Jahren mit einem Turnier um die Ohren schlagen. Stolz hin oder her; dieser Gruppe bin ich angehörig, aber keineswegs allein. Auch weitere meiner Vereinskameradinnen und -kameraden zeigten ihre Präsenz am Schachbrett: Während unsere Mädels den SG Trier bei der DVM u20 weiblich in Osnabrück mit 4:0 abfertigten, Hauke beim Winteropen des SC Zugzwang einem 1900er zeigte, aus welch einem (taktischen) Holz er geschnitzt ist, und Felix beim Meisterturnier des Erfurter Schachfestivals im Inbegriff war, sich seine 2000 wiederzuholen, machte sich meine Wenigkeit vom 27.12. bis 30.12. täglich auf den Weg nach Berlin-Spandau, um am dort ansässigen Weihnachtsopen, mittlerweile schon in der 4. Auflage, mitzuwirken und die Fahne Leegebruchs hochzuhalten. Im Folgenden werde ich mich meinen Partien zuwenden, allerdings nicht in der inhaltlichen Form, wie ich es sonst bei den Ligaspielberichten mache.

Den wohl größten Erfolg, sowohl in dem Turnier als auch für mich selber, konnte ich direkt in der ersten Runde mit Weiß erzielen. Als einer der wenigen verlor ich nicht, wie es in Runde 1 sonst immer für die vermeintlich Schwächeren üblich ist, sondern erspielte mir einen halben Punkt gegen einen 2112er. Auch wenn das an sich schon Erfolg genug ist, aber ich hätte sogar gewinnen können. Wie heißt es so schön: Hätte, hätte – Fahrradkette! Aus den Resultaten geht lediglich das Ergebnis hervor, aber nicht, welche Gegebenheiten vorlagen. Ich hatte die Möglichkeit, meinen Gegner auf Zeit auflaufen zu lassen, da seine Uhr weniger als eine Minute für noch satte 14 Züge anzeigte; zudem besaß ich, wohlgemerkt mit 27 verbleibenden Minuten Bedenkzeit, sogar eine etwas vorteilhaftere Stellung mit massivem Druck. Zwar spielten wir mit Inkrement, nur er hätte sich um seine eigene Verteidigung kümmern müssen, und verteidigen ist in Zeitnot grundsätzlich schwieriger, als anzugreifen. Ich entschied mich aber, dies nicht zu tun und gab ein Remis-Angebot ab, da ich generell der Überzeugung bin, dass das Schachspiel im Vordergrund stehen sollte. Nach der Partie kam sofort ein Vereinskamerad meines Gegners zu mir und fragte mich, warum ich das gemacht habe, worauf ich das entgegnete. Mir ist bewusst, dass man mich hätte auflaufen lassen, wäre ich in Zeitnot gewesen, nur man muss nicht so handeln, wie es der Großteil tut. Wäre das jedoch bei einem Mannschaftskampf, hätte ich es schweren Herzens getan. Klar, das ist wieder eine andere Geschichte. Darum soll es uns aber nun weniger gehen.

Auch bei meinen anderen Partien, bei denen ich die weißen Steine führen durfte, konnte ich immer punkten: In Runde 3 traf ich auf einen Kollegen aus Nauen, der beim Liga-Duell einige Wochen zuvor noch ein Brett neben mir saß. Er spielte eine gute Partie, nur „unzureichende Endspielkenntnisse“, wie er selber dazu im Nachhinein sagte, führten letztendlich zu seiner Niederlage. 

Großes Losglück erwischte ich in der 5. Runde – ich hatte mal wieder einen ohne Wertzahl vor mir. Dies ist in vielerlei Hinsicht suboptimal: Zum einen hindert das einen bei der Umsetzung seines eigenen Vorhabens, zum anderen weiß man nicht, was einen erwartet. Beim Versuch einer Vorbereitung auf meinen Gegner fand ich natürlich nichts, außer seine Ergebnisse aus den vorherigen Runden: Gewonnen gegen ü1500, Remis gegen ü1600. Von da an wusste ich: Das kann ja wieder richtig spaßig werden! Die Partie hat auch Spaß gemacht, keine Frage; es war sogar eine schöne Partie, bei welcher ich mehr gefordert werden sollte, als mir vielleicht lieb war. Nach fast fünf Stunden und gefühlt ein paar Nervenzellen weniger hatte ich immerhin den vollen Punkt in der Tasche. Auch hier bildete das Endspiel die Grundlage für meinen Erfolg. Allmählich scheint sich das Studieren von Endspielen bezahlbar zu machen. Und ja, ich studiere neben Deutsch und Geschichte auch Endspiele – sofern es mir meine Zeit zulässt. Bei der nachträglichen Analyse der Partie war ich von den Kenntnissen meines Gegners beeindruckt, da er mit solchen Thematiken wie Eröffnungstheorie, Tempo, Läuferpaar, Figurenaktivität, -mobilität und -koordination – um nur mal ein paar zu nennen – sehr vertraut war. Auch auf Verlockungen ließ er sich nicht ein; Drohungen, die nicht immer offensichtlich waren, sah er alle. Nicht umsonst stieg er direkt mit einer 1500 ein – und auch zurecht. Wie ich herausfand, war es sein erstes großes Turnier; bisher spielte er nur online und hat sich dort alles beigebracht. Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich einen zweiten Felix gefunden. Dumm nur, dass er sich aufgrund seines Wohnsitzes einen Verein im Süden von Berlin gesucht hat. Leegebruch ist da doch zu weit entfernt. Schade aber auch.

Und wie es der Zufall so will, erwischte ich in der letzten Runde nochmals einen DWZ-losen. Irgendwie scheine ich eine magische Anziehungskraft auf diese auszuüben. Schon in Falkensee wurden mir bei fünf Partien zwei ohne Wertzahl zugelost; jetzt wieder. Wenn das so weitergeht, hänge ich mir bald ein Schild mit der Aufschrift „Ich nicht!“ um den Hals. Wie dem auch sei, so viel zu meinem Missfallen über die Entscheidungen des Auslosungsprogrammes. In Runde 7 lief an sich alles gut; am Ende vergab ich jedoch meinen Sieg und landete sogar in einem minimal schlechteren Endspiel, da meine Figuren nicht optimal standen. Mir gelang es aber, trotz meines mittlerweile angeschlagenen Zustandes, aus meiner passiven Stellung heraus die Initiative zu ergreifen und immerhin einen Bauern zu gewinnen. Das entstandene Turmendspiel mit Mehrbauern konnte ich aber nicht mehr gewinnen, sodass ich zum Abschluss des Turniers nochmals einen halben Punkt mitnahm.

Meine Partien, bei denen ich die Ehre hatte, mit schwarz spielen zu dürfen, bekommen ebenso Extra-Absätze. Dort lief nämlich einfach gar nichts. Es soll nun nicht der Eindruck entstehen, dass ich mich in irgendeiner Weise dafür rechtfertigen möchte, aber es ist einfach eine Tatsache, dass man mit schwarz gegen stärkere Gegner, die mich nachmittags immer erwarteten, schon einmal grundsätzlich schlechtere Karten hat. Dazu muss ich gestehen, dass mir bei den Nachmittagsrunden das Brett vor den Augen verschwamm und meine Konzentration am Nullpunkt angelangt war, verstärkt noch durch das frühe Eintreten der Dunkelheit und dem Zwielicht im Spielsaal. Das führte dann dazu, dass meine Partien unter anderem auch schneller vorbei waren, als ich es mir vorgestellt habe. Um da mal ein paar Beispiele anzuführen:

In der Partie der 2. Runde, bei welcher ich zur Abwechslung aggressiver vorging als sonst üblich, sah ich in meinen Berechnungen meinen Springer in einem Zug von g4 nach g2 kommen. Jeder weiß: Funktioniert natürlich nicht! Und genau diese Erkenntnis kam mir später auch und zeigte mir, dass die Variante, die ich spielte, damit wiederlegt war und ich dementsprechend mit den Konsequenzen leben musste. 

In Runde 4 stellte ich dann einen persönlichen Rekord auf. Dabei handelte es sich um meinen schnellsten Verlust. Meine Gegnerin wählte eine für sie nicht optimale Eröffnungsvariante, bei der Schwarz direkt Ausgleich erhält. Dazu zeigte sie mir mit Zügen wie h4! früh ihre Ambitionen. Da es sich bei ihr um eine WFM-Titelträgerin handelte, kann es gut sein, dass eine solche Vorgehensweise einen etwas einschüchtert. Ich denke, dass es auch bei mir ein wenig der Fall war und ich mir zu viele Sorgen über Dinge machte, die vielleicht gar nicht nötig waren. Ich war aber der Meinung, über verschiedene Wege einen Damenfang zu sehen; ebenso musste ich auf mögliche Fesselungen bzw. Abzüge Acht geben, da ich noch nicht die Zeit hatte, zu rochieren. Anstatt einfach „normal“ weiterzuspielen, entschied ich mich, im Zentrum weiter Druck zu machen. Prompt bestätigte sich meine Annahme, über unterschiedliche Wege einen Fang meiner Dame wahrgenommen zu haben, da ich in einen solchen geraten war, der mich traurigerweise im 12. Zug zur Aufgabe bewegte. Im ersten Moment ist das schon deprimierend gewesen, da man sich doch etwas mehr ausmalt; mittlerweile nehme ich es aber ganz locker.

In der 6. Runde verlor ich früh aufgrund einer Unachtsamkeit einen Bauern. Kurz darauf, bei einer vermeintlichen taktischen Möglichkeit, sah ich, dass ich zwei Bauern gewinne. Ein paar Züge später wunderte ich mich dann, warum ich auf einmal eine Figur weniger hatte. Im Gegenzug besaß ich jedoch zwei Mehrbauern, wobei ein Bauer sogar ein Freibauer war, und ich probierte noch etwas mein Glück, doch auch die dritte Partie mit schwarz war zum Scheitern verurteilt.

Nun denn, einen Vorteil hatte das Ganze: Ich war bei Zeiten wieder zuhause und konnte mir nach dem Einnehmen einer nährstoffreichen Mahlzeit eine spannende Abendbeschäftigung suchen. Meistens lief es auf weniger interessante Fernsehbeiträge hinaus. Irgendwie läuft da auch nichts Gescheites mehr…

Am Ende konnte ich mit drei erspielten Punkten meinen Setzplatz um ein paar Plätze verbessern. Vor der letzten Runde hatte ich das Ziel, mit 3 ½ Punkten bei einem so starken Teilnehmerfeld die 50%-Marke zu erreichen, was auch für mich machbar war. Es hat leider nicht ganz geklappt. Grundsätzlich könnte man meinen, dass ich dennoch ein gutes Turnier spielte, gerade durch den Erfolg in der ersten Runde. Das stimmt auch. Ich selber bin aber nicht zu hundert Prozent zufrieden, weil ich mir vor allem bei den Partien gegen die stärkeren Gegner mehr erhofft habe. Möglicherweise bin ich da auch ein wenig zu selbstkritisch. Wer gewisse Ziele hat, der kann mich vielleicht etwas verstehen. 

Ansonsten war es ein recht schönes Turnier, welches ich jedem weiterempfehlen kann, der zwischen Weihnachten und Silvester noch eine Beschäftigung sucht. Grundsätzlich wurde nämlich viel geboten: Nicht ausgeschaltete Handys im Turniersaal mit eigenartigen Klingeltönen, ebenso auch einen Holländer, der eine Minute nach Ablauf seiner Wartezeit erschien. Dieser war natürlich schneller wieder weg, als er seine Partie beginnen konnte. Eine ordnungsgemäße Einhaltung der FIDE-Regeln wurde also gewährleistet. Lediglich die Luft im Spielsaal wurde mit der Zeit immer stickiger, da man nur vor Beginn der Runde lüftete, um den Lärmpegel möglichst gering zu halten. Wenn man jedoch über 4 Stunden spielt und von seinem Toilettengang zurückkehrt, ist man beim Betreten des Saales wie gegen eine Wand gelaufen. Immerhin gab es vor dem Spandauer Rathaus noch einen geöffneten Weihnachtsmarkt. Direkt vor dem Eingang war im Übrigen ein Glühweinstand – welch ein Zufall. Und nein, ich war vor der Nachmittagsrunde keinen trinken, falls einem das jetzt in den Sinn kommt. So etwas würde ich auch nicht machen. Abends, nach meinen Schwarz-Partien, hätte ich mir aber einen gönnen können, um mich wieder etwas aufzuheitern. Wahrhaftig, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, ist die Idee echt gar nicht mal so schlecht…            

Jedenfalls, für mich gilt es nun erstmal allmählich wieder gesund zu werden. Gegen Ende des Turniers hat es mich leider doch noch erwischt, obwohl ich eigentlich nie krank werde. Seitdem schleppe ich mich nun von Tag zu Tag und versuche mich an verschiedenen Medikamenten. Ob der Spielplatz 50 Meter vor meinem Haus noch genauso aussieht und nicht im Silvester-Getümmel untergegangen ist? Ich weiß es nicht. Aber ich habe mir vorgenommen, die Klärung dieser Frage morgen in Angriff zu nehmen. Irgendwann muss ich auch mal wieder das Haus verlassen. Darum habe ich auch jetzt die Zeit, ein paar Zeilen zu meinen letzten Erlebnissen im vergangenen Jahr zu verfassen. Ich weiß, aus „ein paar Zeilen“ sind nun ein paar mehr geworden, nur ich wollte verständlicherweise auch keinem etwas vorenthalten. Ferner hoffe ich, dass ich mit meinem Bericht etwas zur Unterhaltung beitragen konnte. Übrigens hat man mich in Spandau angesprochen und gesagt, dass ich gute Berichte schreibe. Ich, eine höfliche Person, bedankte mich natürlich sofort. Erst später schaltete ich dann mal mein Gehirn ein und dachte darüber nach: Das Lob kam von einem Spieler aus Berlin. Im Grunde genommen impliziert das doch, dass er mit dem Landessschachbund Brandenburg nichts am Hut hat. Wie kommt denn dann ein Berliner Spieler dazu, sich Berichte von Vereinen aus Brandenburg, und dazu noch ausgerechnet Leegebruch, durchzulesen? Ich suchte nochmal das Gespräch und konfrontierte ihn mit dieser Frage. Seine Antwort: „Ich schaue öfter auf irgendwelchen Schachseiten und lese mir Berichte durch, insbesondere welche von Ligaspielen, da mich sowas interessiert. Und deine Berichte sind echt gut, muss ich sagen.“ Ich weiß nicht, wie ihr darüber denkt, aber ich schaue jetzt nicht auf Webseiten von Schachvereinen aus Berlin und lese mir dort Berichte durch. Ab und zu gehe ich mal auf Seiten von Brandenburger Vereinen, gerade wenn wir zuvor gegen sie gespielt haben. Wir können uns aber geehrt fühlen, unsere Karriere wird anscheinend aus Berlin beobachtet!    

Was haben wir schlussendlich gelernt? Nur die Harten kommen in den Garten. In diesem Sinne: Bleibt gesund und einen erfolgreichen Start in das Jahr 2019!

Nikolas Nimptsch

Spaß am Schach in Leegebruch