Berichte

Leegebrucher Schachticker – Februarausgabe: 09.02.2020

So Nikolas – dieses Mal kommst du mir nicht mehr so einfach davon.

Ich glaube, ich weiß schon, worauf du hinaus möchtest.

Nach eurem 6 ½ – 1 ½ -Sieg gegen den SC Oberkrämer musst du mir doch nun endlich eine Antwort auf meine Frage geben können. Nun, was meinst du? Wird Leegebruch aufsteigen?

Möchtest du denn nicht erst etwas zu den einzelnen Partien wissen? 

Du weichst schon wieder meiner Frage aus.

Ok, schon gut. [lacht] Nun denn, also ich glaube jetzt langsam auch daran, dass wir wohl diese Saison aufsteigen werden. Wir haben nun 3 Mannschaftspunkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten – und das bei noch drei ausstehenden Spielen. Das wird für die anderen Mannschaften schwer werden, diesen Rückstand erstmal wieder aufzuholen. Dazu noch haben wir eine ziemlich gute, wenn nicht sogar die beste Feinwertung von allen.  

Damit das noch schief geht, müsstet ihr die letzten Spieltage schon komplett gegen den Baum fahren.  

Genau. Also das sollte schon irgendwie klappen; ich bin zuversichtlich. 

Gut, dann hätten wir das endlich geklärt. Von mir aus können wir jetzt gerne auf die Partien zu sprechen kommen.

Ich habe schon darauf gewartet. [grinst]

Dann erzähl mal, wie ist es abgelaufen?

Felix gewann als erstes – und das sogar relativ zügig. Sein Sieg war das Ergebnis seiner Eröffnungsvorbereitung. Schon nach der Eröffnung hatte er eine klar bessere Stellung auf dem Brett und gewann auch direkt den ersten Bauer. Ferner ruinierte er seinem Gegner die Rochade und schränkte die gegnerischen Figuren in ihrer Mobilität stark ein. Nach dem 21. Zug gab sein Gegner auf, da er aufgrund dieser Einschränkung Material verloren hätte. 

Die Entscheidung fiel hier sozusagen schon in der Eröffnung.

Richtig. Aber nicht nur bei ihm, sondern auch bei Uwe. Schon im 4. Zug stellte Uwes Gegner eine Leichtfigur ein, die natürlich dankend angenommen wurde. Danach ließ Uwe nichts mehr anbrennen und brachte den vollen Punkt sicher nach Hause.

Eine solide 2 – 0 -Führung. Nicht schlecht!

Das Punktespektakel ging sogar noch weiter. Jan-Luca stellte sich ebenso in der Eröffnung besser hin, was sich mit der Zeit auch auszahlte: Er bekam die Initiative und verschaffte seinem Gegenüber eine Bauernschwäche am Königflügel, welche kurz darauf auch verloren ging. Das war für seinen Gegner Grund genug, sofort das Handtuch zu werfen. Und unmittelbar darauf wurde auch Nadin zum Sieg gratuliert. Sie drohte im Mittelspiel entweder eine Figur zu gewinnen oder die gegnerische Dame an den König zu fesseln. Ihr Gegner konnte zwar beides abwehren, allerdings hatte seine Dame daraufhin keine Felder mehr und ging verloren. 

Oha, schon wieder eine 4 – 0 -Führung für euch. Das erinnert mich irgendwie an den vergangenen Spieltag gegen Eberswalde III; da ging es ja genauso von statten.

Stimmt – jetzt, wo du es gerade ansprichst!

Einen Mannschaftspunkt hattet ihr demnach schon mal sicher.

Im Grunde hätten wir sofort die zwei Mannschaftspunkte haben können. Mein Gegner bekam nämlich jedes Mal mit, als ich ein Ergebnis in den Spielberichtsbogen eintrug. Bei dem vierten Sieg für uns hat er dann nur noch mit dem Kopf geschüttelt und mir in der Folge direkt ein Remis-Angebot gemacht.

Und du hast angenommen?

Eben nicht, das ist es ja. [lacht] Ich habe abgelehnt, weil ich der Meinung war, dass es doch recht unwahrscheinlich ist, dass wir die restlichen noch laufenden, vier Partien verlieren würden. Irgendwo sollte schon noch ein halber Punkt bei rausspringen, zumal zu dem Zeitpunkt alle unsere Stellungen gut waren.

Respekt! Und wie haben deine Mannschaftskameraden darauf reagiert?

Also ich glaube zu meinen, dass das bei ihnen ziemlich schnell Kreise gezogen hat. Ich wusste aber, was ich tat. Das Remis hätte ich notfalls auch noch später machen können.

Das Ausschlagen des Remis-Angebots muss ja deinem Gegner bestimmt an die Psyche gegangen sein. 

Definitiv. Er bot mir ja etwas später sogar ein zweites Mal Remis – auch dieses lehnte ich ab. Da hatte aber Volkmar schon das 5 – 0 herbeigeführt, sodass feststand, dass die zwei Mannschaftspunkte in Leegebruch bleiben. Sein Gegner hatte die ganze Partie über mit Raumnachteil zu kämpfen. Ein Blackout bescherte ihm dann die Niederlage, da Volkmar mit seiner Dame den Bauern auf h6 mit Schach schlagen konnte, jedoch konnte der g7-Bauer aufgrund einer Fesselung des weißen Läufers nicht zurückschlagen. Da war also ein klassisches Matt in 2 Zügen auf dem Brett. Nach dem fragwürdigen Zug seines Gegners hat mich Volkmar erstmal angeschaut – ich nehme an, weil er von dem Zug selber etwas überrascht war.  

Ich verstehe; mit Volkmars Sieg und dem resultierenden Sieg für eure Mannschaft konnten die letzten drei von euch ihre Partien in Ruhe zu Ende spielen. Das war auch bestimmt der Grund dafür, weshalb du auch das zweite Remis-Angebot deines Gegners abgelehnt hast. 

Exakt; außerdem stand ich da schon besser. Bevor meine Partie allerdings ihr Ende fand, einigte sich Frank am 6. Brett auf eine Punkteteilung. Nach einer relativ ausgeglichen Partie kam man in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und gleicher Bauernanzahl. Hier wurde auch direkt eingesehen, dass man das nicht mehr weiterspielen brauchte. 

Das heißt, dass du und Angelina die letzten waren, die noch um die Punkte kämpfen.

Korrekt. Als vorletztes wurde ich dann fertig. Kurz nach dem Ablehnen des ersten Remis-Angebots gewann ich einen Bauer und konnte als Nachziehender eine bessere Stellung verbuchen. Es verkomplizierte sich jedoch noch, da wir ein Schwerfiguren-Endspiel mit je einer Dame und zwei Türmen auf dem Brett hatten. Ich bot meinem Gegner zwei Mal meinen Mehrbauer an, allerdings nicht ohne Kompensation dafür zu erhalten. Beim ersten Mal schlug er das Angebot aus; beim zweiten Mal holte er sich den Bauern zurück. Problem an der Sache war nur, dass er daraufhin in einen Spieß geriet und ich folglich einen der beiden Türme gewinnen würde. Mein Gegenüber reichte mir dann nach kurzer Überlegung die Hand und gab sich geschlagen.

Wenn ich richtig gerechnet habe, muss es ja nun 6 ½ – ½ gestanden haben.

Tatsache. Ich fand es nur Schade, dass Angelina am Ende als einzige leer ausging. Sie hatte nämlich als Anziehende ein vorteilhaftes Endspiel auf dem Brett, wo ihr die Engine sogar schon einen Vorteil von fast +2,50 zusprach. Leider spielte Angelina an der einen oder anderen Stelle nicht exakt, sodass der erarbeitete Vorteil wieder verflog. Ihr Gegner bekam einen starken Freibauer auf der a-Linie, den Angelina später nur mittels Ta1 stoppen konnte. Sie verteidigte sich noch knapp 30 weitere Züge lang, letztendlich konnte sie die Stellung jedoch nicht mehr halten. Ich denke, hier wäre zumindest ein halber Punkt angemessen gewesen, nur ihr Gegner hat ihre Remis-Angebote bei besserer Stellung von Angelina alle abgelehnt. Da kann man leider nichts machen.

Nichtsdestotrotz habt ihr wiederholt einen ziemlich hohen Sieg eingefahren – Gratulation dazu! 

Vielen Dank!

Ihr habt jetzt sogar 3 Mannschaftspunkte Vorsprung auf die Konkurrenz.

Ja, da war ich auch erstaunt, als ich das sah. Oranienburg III und Frankfurt (Oder) II haben sich durch ihr ungewöhnliches Ergebnis von 3 ½ – 3 ½ gegenseitig aus dem Rennen um den Anschluss an die Tabellenspitze geworfen. Das hat zur Folge, dass wir nun sogar schon am kommenden Spieltag am 01. März den Aufstieg in die Landesklasse perfekt machen können. Wenn wir da gegen unsere neuen Verfolger, die Barnimer Schachfreunde, gewinnen, wären wir uneinholbar – und das schon drei Spieltage vor Schluss!

Stimmt! Oranienburg III und ESV Eberswalde III haben ja noch spielfrei, sodass sie nur noch maximal vier Mannschaftspunkte holen können!

So sieht’s aus! Ich werde versuchen, dass wir gegen die Barnimer Schachfreunde nochmals mit einer starken Mannschaft antreten, um den Sack schon am nächsten Spieltag zuzumachen. Ich habe nämlich nicht unbedingt Lust darauf, dass es nochmal unnötig spannend wird – das würden meine Nerven nicht aushalten.

Wir sehen uns dann Anfang März – vielleicht spreche ich ja dann schon mit dem Mannschaftsleiter des diesjährigen Staffelsiegers der Regionalliga Ost. Ich drücke euch auf alle Fälle die Daumen und wünsche schon jetzt ganz viel Glück!

Danke, das werden wir brauchen! 

(N. Nimptsch)

Zwischenstand nach der 6. Runde:

PlatzMannschaftSRVMan.Pkt.Brt.PktBerl.Wrt.
1  Leegebrucher Schachfreunde I410927.5127
2  Barnimer Schachfreunde I302621.5100
3  Schachclub Oranienburg III303626115
4  ESV 1949 Eberswalde III213523.5116.5
5  SV Preußen Frankfurt II12242090.5
6  BSG Stahl Eisenhüttenstadt I122418.563.5
7  SV Motor Eberswalde20341887.5
8  Schachclub Oberkrämer20341669
9  Schachclub Schwedt20442094

Leegebrucher Schachticker – Januarausgabe: 19.01.2020

Nikolas, schön, dich zu sehen! Zuerst möchte ich Dir ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr wünschen! 

Vielen Dank. Der Jahreswechsel ist zwar mittlerweile schon etwas her, aber natürlich wünsche ich das auch. 

Also ich muss ja wirklich sagen, dass ich meinen Augen kaum trauen konnte, als ich euer Ergebnis gegen den ESV Eberswalde III gesehen habe! Ein Sieg von 1,5 – 6,5! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Wahnsinn, oder? Ich bin selber noch ganz aus dem Häuschen, wie man so schön sagt.

Ihr seid aber auch mit einem starken Aufgebot nach Eberswalde gereist. Selbst Volkmar war dabei. 

Oh ja, da kann ich nur zustimmen. Unser Ziel war es, uns von unseren Verfolgern weiter abzusetzen. Das ist uns gelungen. Wir haben nun drei Mannschaftspunkte Vorsprung auf den Tabellendritten. Oranienburg ist zwar mit einem Mannschaftspunkt weniger direkt hinter uns, jedoch haben sie Anfang März noch spielfrei. 

Das sieht doch alles in einem schon ziemlich gut aus!

Finde ich auch. Wenn wir jetzt noch zwei der letzten vier Spieltage gewinnen, könnte es schon fast zum Aufstieg reichen, wenn die anderen Begegnungen zu unseren Gunsten ausfallen. 

Auch in Eberswalde hat man euch wieder bezüglich des Aufstiegs angesprochen?

Ja. Nach dem Ende des Wettkampfes und dem Ergebnis zufolge war man der Meinung, dass wir wohl aufsteigen werden. Allerdings müssen wir am nächsten Spieltag noch gegen Oberkrämer ran. Ihnen traue ich definitiv zu, dass sie uns schlagen können. Erst, wenn wir dieses Spiel erfolgreich hinter uns gebracht haben, können wir vielleicht wirklich allmählich selber daran glauben, dass wir tatsächlich aufsteigen werden.  

Du bist immer so verhalten, wenn es um das Thema Aufstieg geht. 

Ja. Jetzt schon zu sagen, dass wir sicher aufsteigen werden, halte ich immer noch für verfrüht.  

Ich würde sagen, wir lassen das Thema erstmal und kommen ein andermal nochmal darauf zurück. Widmen wir uns lieber den Partien zu. Mich interessiert nämlich, wie die vielen Punkte zustande kamen.

Also, nach knapp einer Stunde waren Nadin und Felix schon fertig. Nadins Gegner hat zum Beginn des Mittelspiels den ersten Bauer eingestellt. Noch vor dem 20. Zug verlor er dann die Qualität, was ihn sofort zur Aufgabe bewegte. Bei Felix trieben dagegen beide Springer im gegnerischen Lager ihr Unwesen. Felix hatte diese als „mies“ bezeichnet. Volkmar entgegnete diesbezüglich dann, dass diese beiden Springer nicht mies, sondern fies waren. Beide hatten auf alle Fälle Recht, denn als Felix’ Gegner sehr früh durch die Springer ebenso Material verlor, gab auch er sich geschlagen. 

Um kurz nach 11 Uhr habt ihr also schon mit 0 – 2 in Führung gelegen.

Noch vor 12 Uhr stand es dann sogar 0 – 4 für uns. Marie spielte gegen einen noch sehr jungen Gegner, der seine ersten Erfahrungen in Langzeit-Partien sammelte. Was soll ich sagen? Als ich kurz vor ihrem Partieende vorbeischaute, hatte er nahezu kein Material mehr; Marie dagegen noch jede Menge. Ihr Gegenüber hatte überhaupt keine Chance. Und Volkmars Gegner fing schon relativ früh an, anzugreifen, vernachlässigte im Gegenzug aber seine Entwicklung. Das wurde ihm auch Anfang des Mittelspiels zum Verhängnis. Die Stellung öffnete sich und in einer Reihe forcierter Figurentäusche gewann Volkmar dann eine Leichtfigur. Ein paar Züge führte sein Gegner noch aus, dann reichte aber auch er die Hand.  

Man kann also zusammenfassend sagen, dass das alles schnelle Siege waren. Und wie sah das bei den anderen Vier aus?

Die anderen vier Partien dauerten etwas länger. Als nächstes endete dann meine Partie. Ich hatte meinen Gegner im Mittelspiel im wahrsten Sinne des Wortes fest im Griff. Er konnte sich nicht richtig entwickeln und musste sich dazu noch damit abfinden, dass er kaum etwas ziehen konnte, ohne Material zu verlieren. Ich gewann dann zwei Bauern und etwas später die Qualität. Das Endspiel war dann nur noch eine Frage der Technik. Als ich fertig war, nahm ich auch erstmals zur Kenntnis, dass auch Frank mit Mehrfigur und Bauernmehrheit klar auf Gewinn stand. Den Sieg ließ auch er sich nicht mehr nehmen.

0 – 6…ich frage mich, wie sich eure Gegner wohl gefühlt haben müssen.

Als Tabellenzweiter so vorgeführt zu werden, ist natürlich echt nicht schön. Es sah sogar alles nach einem 0 – 7 aus, denn auch Hauke stand mit Mehrbauern und besserer Stellung auf Gewinn. Er hätte nur die Möglichkeit des Turmabtausches wahrnehmen müssen; das daraus resultierende Endspiel wäre gewonnen gewesen, da er mit seinem König in die gegnerische Stellung eingedrungen und mit der Zeit einen zweiten Bauer erobert hätte.

Aber das hat er nicht gemacht.

Leider nicht. Er entschied sich, am Damenflügel einen Bauer zu schlagen, jedoch öffnete das die Diagonale des gegnerischen Läufers, der die ganze Zeit über inaktiv war. Dieser erschien dann plötzlich am Königsflügel von Hauke. Die Stellung war zwar immer noch nicht verloren, da er das aktive Spiel seines Gegners hätte mühelos verteidigen und seinen Mehrbauern weiterhin behalten können, doch machte Hauke leider einen Partie-entscheidenden Fehler, welcher dem Gegner einen weit vorgerückten Freibauer am Königsflügel bescherte. Es folgte dazu noch eine kaum mehr abzuwendende Mattdrohung, sodass Hauke aufgab. 

Schade, aber man muss das mal so sehen: Eure Gegner haben immerhin einen Ehrenpunkt erhalten.

Naja, ein halber Zähler kam dann noch durch Angelinas Remis dazu. Da wir ohnehin schon gewonnen hatten, einigte man sich in materialmäßig und positionell ausgeglichener Stellung auf eine Punkteteilung.  

Aber grundsätzlich kann man bei dem Ergebnis echt zufrieden sein, finde ich.

Absolut. So gut müssten alle Spieltage laufen, aber das ist leider nur Wunschdenken.

Was machst du jetzt so in den drei Wochen bis zum nächsten Spiel? 

Mich auf meine in der übernächsten Woche stattfindende mündliche Prüfung und auf meine drei Klausuren vorbereiten, welche alle unmittelbar nach dem nächsten Spieltag anstehen – also den üblichen Kleinkram halt. 

Oh je, dann drücke ich Dir da die Daumen und wünsche schon mal viel Erfolg für das Spiel gegen Oberkrämer!

Dankeschön, bis dann!

(N. Nimptsch)

Zwischenstand nach der 5. Runde:

PlatzMannschaftSRVMan.Pkt.Brt.PktBerl.Wrt.
1  Leegebrucher Schachfreunde I31072197.5
2  Schachclub Oranienburg III302622.596.5
3  SV Preußen Frankfurt II121416.574
4  Barnimer Schachfreunde I202415.572
5  Schachclub Oberkrämer202414.562.5
6  ESV 1949 Eberswalde III203419.592.5
7  SV Motor Eberswalde20341887.5
8  Schachclub Schwedt20341886
9  BSG Stahl Eisenhüttenstadt I112314.551.5

Leegebrucher Schachticker – Dezemberausgabe: 08.12.2019

Zuerst möchte ich Dir einen schönen zweiten Advent wünschen, Nikolas! Ich hoffe, du bist auch schon so in Weihnachtsstimmung wie ich. 

Naja, wie man’s nimmt. Ehrlich gesagt, geht die Vorweihnachtszeit aufgrund vieler zu erledigender Aufgaben und anstehender Termine eher an mir vorbei, als ich sie wirklich genießen kann. 

Aber zum Schach spielen ist noch Zeit übrig?

Aber selbstverständlich! Schließlich muss man auch mal ab und zu auf andere Gedanken kommen.

Es stand ja an diesem zweiten Adventssonntag das Derby schlechthin auf dem Programm: Leegebruch gegen Oranienburg – ein echter Klassiker! 

Tatsache! Gegen seinen Ortsnachbarn möchte man natürlich gewinnen, obwohl uns von Anfang an klar war, dass dieses Spiel wahrscheinlich das Härteste der ganzen Saison werden würde. Aus diesem Grund habe ich dieses Mal schon drei Wochen vor dem Spieltag angefangen, alle unsere Spitzenspieler zusammenzubekommen, damit wir gegen die dritte Mannschaft aus Oranienburg in Bestbesetzung antreten können. 

Aber Volkmar fehlte.

Das stimmt. Er war der einzige, der leider nicht konnte. Dafür hatte ich jedoch Marie in der Hinterhand. Über ihre Spielbereitschaft habe ich mich sehr gefreut.

Zu Beginn des Wettkampfes waren noch nicht alle Oranienburger an den Brettern. Was hatte es denn damit auf sich?

Nun, zuerst hat mich das auch etwas verwundert, als mit dem Starten der Uhren noch vier Bretter seitens der Gegner unbesetzt waren. Mit der Zeit kamen noch drei Oranienburger, sodass nur noch ein Brett leer blieb. Einer von ihnen erzählte mir in der Folge, was vorgefallen war, sodass ich verstand, warum sie später erschienen. Ein Spieler ist auf dem Weg nach Leegebruch zusammengebrochen, weshalb man ihn erstmal wieder nach Hause brachte und sich um ihn kümmerte. Gesundheit geht eben vor.   

Ach, darum blieb das 7. Brett bei den Oranienburger frei?

Genau. Frank gewann dementsprechend kampflos und wir gingen nach einer halben Stunde mit 1 – 0 in Führung.

Geht es dem Schachfreund denn wieder gut?

Ja, zum Glück. 

Du hattest ja gerade gesagt, dass Marie ihre Bereitschaft signalisiert hat, euch beim Spiel gegen Oranienburg zu unterstützen. Wie beurteilst du denn ihre Partie? Sie hat ja schon seit längerem keine Punktspiele mehr bestritten.

Ihre nominelle Überlegenheit machte sich auf alle Fälle bemerkbar. Relativ früh verlor ihr Gegenüber durch eine Bauerngabel eine Figur. Danach verbesserte Marie Stück für Stück ihre Stellung. Als dann ein zweiter Figurenverlust infolge einer Fesselung unvermeidbar war, gab sich der Oranienburger geschlagen. Das war alles in einem ein verdienter Sieg.

Eure Führung konntet ihr damit auf 2 – 0 ausgebauen, das ist im Grunde genommen schon mal ganz ordentlich. Und wie ging es weiter?

Naja, zuvor endete noch meine Partie. Als ich bei meinem Rundgang sah, dass Marie klar auf Gewinn stand, gab ich spontan ein Remis-Angebot ab. Eigentlich war das eher aus Spaß an der Freude, da ich der festen Überzeugung war, dass mein Gegner dieses in Anbetracht unserer Führung von 1 – 0 ablehnen würde. Umso überraschender war es dann für mich, als er ohne zu überlegen annahm. Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet.

Warum das?

Beim Gespräch nach der Partie meinte mein Gegner, dass er die Eröffnungsvariante, die ich ihm vorgesetzt hatte, nicht mochte.

Also war es eine 2 ½ – ½ – Führung, nicht schlecht. Da fehlten ja nur noch 2 Punkte bis zum Sieg der Mannschaft. 

„Nur noch“ ist gut; so einfach ist das nun auch nicht. Fakt ist aber, dass es besser lief, als wir erwartet hatten. An fast allen Brettern standen wir besser; an keinem einzigen schlechter.

Im Vergleich zum Wettkampf gegen Frankfurt/Oder war es also das komplette Gegenteil.

Absolut. 

Wie kommt es dann, dass viele Partien in einem Remis endeten, obwohl ihr dort besser standet?

Wenn man in Führung ist, dann versucht man diese auch sicher ins Ziel zu bringen. Felix zum Beispiel hatte in einem nicht gerade leichten Endspiel einen Bauern mehr, einigte sich dann aber für die Mannschaft auf eine Punkteteilung. Ebenso hatte auch Angelina seit der Eröffnung einen Mehrbauern auf dem Brett und stets eine bessere Stellung, machte es aber wie Felix und wickelte ins Remis ab, damit wir dem Mannschaftserfolg näherkommen.  

Stand Hauke auch besser?

Meines Erachtens nach war die Partie die meiste Zeit über ausgeglichen. Felix und ich dachten zwar, dass er nach dem Tausch des letzten Turmpaares ein gewonnenes Bauernendspiel auf dem Brett hatte, aber da irrten wir uns beide. Die Partie endete dann auch Remis.  

Henning war aber der einzige, der seine Begegnung verlor.

Ja, leider. Allerdings muss ich dazu sagen, dass er im Mittelspiel auch etwas besser stand. An einer Stelle griff er jedoch fehl und sein Gegner drang mit Mattdrohung in seine Stellung ein, sodass Henning seinen Turm gab, um im Gegenzug noch den halben Punkt mittels Dauerschach mitzunehmen. Die Partie war dann auch eigentlich Remis, nur mit einem falschen Schachgebot gab Henning die Partie leider doch noch aus den Händen. Dennoch finde ich, dass er seine Sache gut gemacht hat. Meiner Meinung nach wäre die Punkteteilung hier gerecht gewesen, aber so ist es nun mal beim Schach: Ein einziger Fehler, und das war’s. 

Beim Stand von 4 – 3 schien es am Ende wohl doch noch mal spannend zu werden, auch wenn ihr den einen Mannschaftspunkt schon sicher hattet. Nadin muss dementsprechend wieder die letzte gewesen sein, die noch gespielt hatte? Das gleiche Szenario hatten wir ja schon gegen Frankfurt/Oder; da ging ihre Partie letztendlich verloren. Konnte sie es denn dieses Mal anders machen?

Ja, dieses Mal konnte sie den Mannschaftssieg sichern. Sie hatte schon früh eine vorteilhafte Stellung mit Raumvorteil im Zentrum und aktiverer Figuren auf dem Brett. Zum Endspiel hin gewann sie einen Bauern. Unmittelbar darauf verlor ihr Gegner sogar eine Leichtfigur, da Nadin ein Mattnetz aufgespannt hatte. Ihr Gegner hatte dafür aber einen Freibauern am Damenflügel, welcher Nadin recht schnell entgegenkam. Die Partie war bei exaktem Spiel eigentlich für sie gewonnen, doch sie gab dann doch ein Remisangebot ab, welches ihr Gegenüber, ohne zu zögern, annahm. Damit stand fest, dass wir das Derby, wenn auch knapp, gewonnen hatten. Möglicherweise hätte der Sieg auch höher ausfallen können, aber wichtig ist vor allem, dass wir dieses wichtige Spiel gewonnen haben.  

Meinen Glückwunsch! Ihr habt euch mit dieser Leistung auf den 1. Tabellenplatz befördert!

Danke, ich weiß auch nicht recht, was ich dazu sagen soll. Ich meine, wir sind mit spielfrei nun ganz vorne. Die Mannschaften auf den Plätzen 2 bis 6 haben erst noch alle spielfrei, sind aber schon jetzt hinter uns. Das sieht grundsätzlich schon richtig gut für uns aus.

Wie ich hörte, sollst du schon die ersten Glückwünsche zum Aufstieg erhalten haben, stimmt das?

Das ist tatsächlich so. Ich finde jedoch, dass das doch ein wenig zu früh ist, da noch fünf Spieltage ausstehen und das Feld dazu noch eng zusammen ist. Da kann noch viel passieren. Ich würde demnach vorschlagen, dass wir die nächsten Spieltage abwarten. Mitte Januar geht es nämlich dann zu unserem direkten Verfolger, dem Tabellenzweiten ESV Eberswalde III. Die Begegnung wird richtungsweisend sein.

Was machst du nun bis dahin?

Wahrscheinlich dies und das. Ich habe noch viel hinsichtlich der Uni zu machen. Ende Januar habe ich die erste Prüfung, die ich mündlich meistern muss. Mitte Februar warten dann noch gleich drei Klausuren auf mich, die ich innerhalb einer Woche schreiben darf. Da muss ich allmählich anfangen, mich vorzubereiten.

Dann wünsche ich dir dabei viel Erfolg; ebenso ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!

Vielen Dank, das wünsche ich natürlich auch!

(N. Nimptsch)

Zwischenstand nach der 4. Runde:

PlatzMannschaftSRVMan.Pkt.Brt.PktBerl.Wrt.
1  Leegebrucher Schachfreunde I210514.568.5
2  ESV 1949 Eberswalde III20241885.5
3  Schachclub Oranienburg III202417.570
4  SV Preußen Frankfurt II121416.574
5  Schachclub Schwedt20241574
6  SV Motor Eberswalde20241571
7  BSG Stahl Eisenhüttenstadt I111311.542
8  Barnimer Schachfreunde I102210.552.5
9  Schachclub Oberkrämer10229.538.5

Leegebrucher Schachticker – Novemberausgabe: 17.11.2019

Schön, dass du da bist, Nikolas! 

Sehr gerne.

Zuerst möchte ich bezüglich Frank König mein aufrichtiges Beileid ausrichten! Sein Verlust muss bestimmt schwer für euch gewesen sein.

Danke, das war wirklich ein heftiger Schlag für uns. Er wird uns definitiv fehlen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, welcher wir viel Kraft in dieser schweren Zeit wünschen.

Dennoch konntet ihr gegen die 2. Mannschaft aus Frankfurt/Oder punkten, Glückwunsch!

Einfach war es nicht, zumal uns das mit Frank König noch in den Knochen steckte, wie man so schön sagt. Hinsichtlich der Organisation mussten wir kurzfristig das eine oder andere ändern, sind aber letztendlich doch noch mit einer guten Mannschaft nach Frankfurt/Oder gefahren.

Ich nehme an, einige Partien liefen nicht so, wie sie wahrscheinlich laufen sollten.

Korrekt. Bei meinem ersten Rundgang sah ich bei Lucas, dass er leider schon eine Figur weniger hatte. Und ich setzte dem dann die Krone auf, als ich kurz darauf völlig unnötig auch eine Figur einstellte. 

Der Anblick von Lucas‘ seiner Partie scheint dich sozusagen inspiriert zu haben.

Ja, so kann man es auch ausdrücken [grinst]. Nein, Spaß beiseite; da brauchte ich nicht weiterspielen, weshalb ich sofort aufgegeben habe. Dann dauerte es noch etwas, ehe auch Lucas aufgeben musste. Im Gegensatz zu mir konnte er seinen Gegner aber noch eine Weile beschäftigen. An einer Stelle war sogar ein Remis infolge eines Dauerschachs möglich, jedoch sah das sein Gegenüber.

Ihr lagt also zu Anfang direkt mit 0:2 hinten.

Genau – das waren nicht ganz so ideale Voraussetzungen. [lacht] Für die anderen war es nun umso schwerer, das wieder auszugleichen. Aber ich muss sagen, dass der Kampfgeist da war und alle von nun an um den vollen Punkt spielten. 

Als nächstes endete dann die Partie von Jan-Luca, wo die Punkte geteilt wurden. Warum das? Beim derzeitigen Stand könnte man doch meinen, dass dies unvorteilhaft ist.

Naja, Jan-Luca hätte im nächsten oder übernächsten Zug im Endspiel einen Bauern verloren, da war das mit dem Remis schon in Ordnung – nicht, dass diese sonst auch noch verloren gegangen wäre. Zudem standen Felix und Frank Wessel besser bzw. auf Gewinn. Wir würden also mit der Zeit ausgleichen, so war der Plan.

Sowohl Felix als auch Frank Wessel gewannen im Endeffekt auch ihre Partien. Die beiden vollen Punkte waren bestimmt wichtig für die Mannschaft.

Definitiv. Frank Wessel gewann als erstes. Sein Gegner hat mit den weißen Steinen eine Reihe fragwürdiger Züge gemacht. Mit der Zeit baute er viel Druck auf die gegnerischen Schwächen auf und gewann in der Folge die ersten zwei Bauern. Im Endspiel kam nach einer schönen Taktik dann noch Bauerngewinn Nummer Drei hinzu. Am Ende hatte Frank zwei Damen auf dem Brett und drohte einzügig Matt, was der Gegner nur mit einem Damentausch verhindern konnte. Damit wäre aber seine letzte große Hoffnung dahin gewesen, weshalb er aufgab. Felix machte es im Übrigen ähnlich und begab sich auch auf Bauernjagd. Anfang des Mittelspiels war der erste Bauer seines Gegners weg; etwas später nach einem Abzug der zweite. Sein Gegenüber machte noch ein paar Züge, dann reichte aber auch er die Hand.

Respekt! Wenn ich jetzt richtig gerechnet habe, muss es ja dann 2 ½ – 2 ½ gestanden haben! 

Ja, ab dem Zeitpunkt war auf einmal alles wieder offen. Jetzt kam es auf Angelina, Nadin und Hauke an.

Wie man mir sagte, soll Hauke aber erst nicht so umwerfend gestanden haben?

Es sah erst nicht sonderlich rosig aus, das stimmt. Hauke stand etwas eingeengt, aber im Endspiel öffnete sich dann die Stellung und er schaffte es, seinen Freibauer am Damenflügel sehr zügig in Richtung der gegnerischen Grundreihe zu schieben. Hier hat sein Gegner aus Frankfurt/Oder die Partie aus der Hand gegeben, da er eine Figur für den Freibauer geben musste. Danach war es für ihn einfach nur noch verloren.

Eure Mädels mussten es also am Ende richten.

Nicht ganz. Angelinas Partie fand noch vor Haukes ihr Ende. In einer relativ positionellen Stellung versuchte ihr Gegner, im Zentrum Fortschritte zu machen. Er kam dort allerdings nicht weiter, sodass er daraufhin am Königsflügel sein Glück versuchte, nur jegliche Angriffsbemühungen wurden von Angelina mittels Figurentausch-Angeboten pariert. Mit der Zeit sah er ein, dass er nicht weiter vorankam, weswegen er ins Remis einwilligte. Etwas später gewann dann Hauke seine Partie, sodass es nun überraschenderweise 4 – 3 für uns stand. Ganz ehrlich: Wer hätte das bei dem holprigen Start gedacht?   

Wow! Euch fehlte also lediglich ein halber Punkt, um den Wettkampf für euch zu entscheiden!

So sieht es aus. Verlieren konnten wir schon mal nicht mehr; den einen Mannschaftspunkt hatten wir sicher. Nadins Partie war die letzte des Tages. Ihr Vorteil war, dass sie von nun an für zwei Ergebnisse spielte: Sie musste nicht zwingend gewinnen, ein halber Punkt würde auch reichen. 

Nadin hat bestimmt ein Remis-Angebot abgegeben, als ihr die 4 Punkte zusammen hattet, nehme ich mal stark an.

Richtig, genau das tat sie. Ihr Gegner lehnte verständlicherweise ab und spielte um den vollen Punkt. Er hatte auch zu dem Zeitpunkt die etwas bessere Stellung mit Mehrbauern und schaffte es, diese nach und nach zu verbessern. Am Ende konnte Nadin das Eindringen eines gegnerischen Turms in ihre Stellung nicht verhindern, worauf sie einen zweiten Bauern und schlussendlich auch die Partie abgeben musste. 

Schade, dass es nicht geklappt hat und es am Ende doch ein 4 – 4 wurde.

Ich muss auch ehrlich gestehen, dass Nadins Gegner seine Sache gut gemacht hat. Soweit ich mich erinnern kann, hat er ihr zu einem früheren Zeitpunkt sogar einmal selbst Remis angeboten hat, nur da lagen wir mit 0 – 2 hinten. Wenn ich gewusst hätte, wie die anderen Partien ausgehen würden, hätte ich ihr sofort gesagt, dass sie dieses annehmen soll. Aber wer kann schon in die Zukunft sehen? 

Bist du mit dem Ergebnis unzufrieden? Immerhin habt ihr ja vor, oben mitzuspielen.

Nein, keineswegs. Im Grunde genommen bin ich mit dem Unentschieden sogar ganz froh, wenn man bedenkt, mit welchen Umständen wir zu kämpfen hatten. Es hätte auch anders laufen können; möglicherweise hätten wir dann sogar verloren. Und ein Mannschaftspunkt ist eben ein Mannschaftspunkt – haben oder nicht haben. Wichtig ist für mich, dass wir nicht verloren haben. Vor allem der Kampfgeist meiner Mitstreiter hat mich heute besonders überzeugt. Sie haben für die nicht optimal gelaufenen Partien eingestanden und das Bestmögliche rausgeholt.

Ihr seid nun allerdings auf den 3. Tabellenplatz zurückgefallen. 

Ich möchte sehr gerne anmerken, dass das erst der 3. Spieltag von insgesamt 9 war. Dazu noch hatten wir in Runde 1 spielfrei, sodass wir dort nicht um die Punkte kämpfen konnten. Aus diesem Grund ist klar, dass wir zum Beispiel Eberswalde III mit ihren zwei Siegen nicht einholen können. Wir sollten demnach nicht gleich den Kopf in den Sand stecken, wenn wir nun einen Platz in der Tabelle verloren haben.

Am 08.12.2019 habt ihr dann mit Oranienburg III eine große Aufgabe vor euch. Meine letzte Frage für heute wäre: Werden wir Volkmar dort das erste Mal spielen sehen?

Dazu kann ich leider noch keine Auskunft geben. [grinst]    

Okay, dann wünsche ich dir schon mal eine schöne Vorweihnachtszeit!

Danke, ebenso!

(N. Nimptsch)

Unerwartet und für uns alle immer noch nicht wirklich fassbar ist unser Mitglied Frank König Anfang November überraschend von uns gegangen. Unsere Gedanken sind bei seinen engsten Angehörigen, denen wir viel Kraft in dieser schweren Zeit schenken.

Frank war ein Schachspieler aus Leidenschaft, der immer viel Kampfgeist zeigte und teamorientiert für die Mannschaft agierte. Noch vor einigen Wochen hat er für Leegebruch um die Punkte gespielt und war erfolgreich. Auch als stellvertretender Mannschaftsleiter stand er immer mit Rat und Tat zur Seite. Darüber hinaus zeigte er stets seine Einsatzbereitschaft und brachte sich ins Vereinsleben mit voller Hingabe ein, was der Verein sehr zu schätzen weiß.  

Wir werden Frank vermissen und in guter Erinnerung behalten. Bei Wettkämpfen werden wir nicht mehr nur für uns, sondern auch für ihn spielen.

N. Nimptsch, der Vorstand und die Mitglieder der Leegebrucher Schachfreunde

Es ist wieder soweit! Das traditionelle und bei uns beliebte Falkenseer Open, mittlerweile schon in der 13. Auflage, steht in den Startlöchern. Während Marie und Felix ihr Glück bei der zeitgleich stattfindenden LEM der Erwachsenen versuchen – an dieser Stelle: Euch beiden viel Erfolg! -, nehmen an diesem Wochenende (01.11. bis 03.11.) weitere Leegebrucher, vor allem dabei unser Nachwuchs, am Turnier in Falkensee teil. Dies sind:

Angelina, Nadin, Virginia, Dagmar, Florian, Nikolas und Hauke.

In diesem Jahr werden voraussichtlich über 100 Teilnehmer an den Start gehen – das ist ein Rekord und zeigt gleichzeitig, wie beliebt das Turnier in der näheren Umgebung ist. Natürlich sind auch wieder Spieler aus fernen Regionen dabei. Neu ist auch, dass in diesem Jahr in zwei Leistungsgruppen gespielt wird, wie von Mario Oberling schon länger angedacht. Damit sollen die Sieger eindeutiger ermittelt werden können, da es in den letzten Jahren auch schon mal zwei erste Plätze gab.

Wie immer wird es nachträglich auch einen kurzen Bericht zum Turnier geben.





Nachtrag zum Turnier

Wie schnell die Zeit vergeht! Die 3 Turniertage vergehen wie im Flug. Es war wie immer ein schönes Turnier. Insgesamt waren 97 Teilnehmer dabei. Für nächstes Jahr ist geplant, noch das Nebengebäude mit zu buchen, um so die maximale Teilnehmerkapazität auf 150 zu erhöhen – wir freuen uns schon jetzt darauf!

Nun aber zu den Ergebnissen: In der Turmgruppe (0-1500 DWZ)erspielte Florian bei seinem ersten DWZ-Turnier starke 3 Punkte und belegte den 11. Platz. Virginia nahm 50% der Punkte mit und holte 2 1/2 Punkte. In der Endabrechnung bedeutete das Platz 19. Dagmar zeigte gute Partien, wurde aber leider mit nichts Zählbares belohnt 🙁 Nächstes Jahr sieht das bestimmt anders aus.

Angelina, Nadin, Nikolas und Hauke hatten in der Königsgruppe (1500-2200 DWZ) im wahrsten Sinne des Wortes zu kämpfen. Mit unglücklichen 1 1/2 Punkten konnte Nikolas nicht den großen Wurf landen. Vom Pech verfolgt, stellte er am Sonntag beide Partien in gewonnener Stellung einzügig ein. Die gleiche Punktzahl erreichte Angelina, welche sich letztendlich 4 Plätze vor Nikolas einfand. Bei beiden war definitiv mehr drin.

Nadin und Hauke bekommen nun einen Extraabsatz! Nadin wurde mit 2 1/2 Punkten nämlich die beste Spielerin in der Königsgruppe und durfte sich über einen Preis freuen! Hauke holte sich als bester Nachwuchsspieler den Jugendpreis. Dazu noch belegte er mit 3 1/2 erspielten Punkten zum Schluss einen herausragenden 13. Platz! Zusammengefasst können wir uns freuen, denn zwei Kategoriepreise gingen nach Leegebruch! Noch einmal herzlichen Glückwunsch! Zwei Gewinnerfotos gibt es hier: Kategoriesieger

Die einzelnen Ergebnisse können unter folgendem Link eingesehen werden: Ergebnisse XIII. Falkenseer Open

Die Rangliste gibt es hier zu sehen: Rangliste XIII. Falkenseer Open

Noch etwas Interessantes zum Schluss: Wie mir Mario mitteilte, wird es bald wieder einen Nauener Blitzschach-Marathon geben. Dieser wird sich in etwa von abends um 20 Uhr bis morgens 8 Uhr des darauffolgenden Tages erstrecken – also etwas für die ganz Harten! Wer meine Berichte aufmerksam verfolgt, der erinnert sich jetzt bestimmt an meinen Ausspruch “Nur die Harten kommen in den Garten”, welcher am Ende meines Berichtes vom Spandauer Weihnachtsopen Erwähnung fand. Zum Blitz-Marathon scheint dieser Satz definitiv zu passen. Vielleicht habe ich beim einen oder anderen nun das Interesse geweckt. Einen genauen Termin bzw. eine Ausschreibung gibt es zwar noch nicht , aber eines kann ich jetzt schon garantieren: Es wird bestimmt ein einmaliges Erlebnis! In diesem Sinne: Ich wünsche allen eine schöne Woche!

Nikolas Nimptsch

Leegebrucher Schachticker – Oktoberausgabe: 20.10.2019

Die neue Spielsaison in der Regionalliga Ost hat begonnen; ein spannendes Wettkampfjahr liegt vor uns. Bei mir ist Nikolas Nimptsch, der Mannschaftsleiter der 1. Mannschaft der Leegebrucher Schachfreunde. Nikolas, schön, dass du Zeit gefunden hast.

Die Freude ist ganz meinerseits.

Ich freue mich sehr, dass du uns nach jedem Spieltag etwas über die Geschehnisse informieren wirst und für unsere Fragen zur Verfügung stehst. Erst einmal: Gratulation zum Auftaktsieg gegen Eisenhüttenstadt!

Vielen Dank!

Mit 6 – 2 ist das Ergebnis nun nicht gerade knapp ausgefallen. War der Sieg denn zu irgendeinem Zeitpunkt gefährdet gewesen?

Keineswegs. Felix gewann als erstes; Hauke als zweites. Danach folgten Frank Wessels Punkteteilung und Hennings Sieg, sodass wir 3 ½ – ½ vorne lagen. Nadin remisierte und ich gewann in der Folge. Damit hatten wir den Mannschaftssieg sicher, wo Jan-Luca und Frank König dann auch noch mal halbe Zähler beisteuerten. Unter Umständen hätte der Sieg sogar noch höher sein können. Frank Wessel und Frank König hatten beide vorteilhaftere Stellungen auf dem Brett. Frank Wessel lief mit einem weit vorangerückten Bauern am Ende leider in ein Dauerschach und Frank König verpasste im Endspiel den Gewinnzug, sodass bei ihnen letztendlich halbe Punkte bei raussprangen. Rein theoretisch war auch ein 7 – 1 möglich.

Ärgern dich die zwei vergebenen, vollen Punkte?

Nein, da es alles in einem eine überzeugende Vorstellung war und wir unserer Favoritenrolle mehr als gerecht wurden. Es ging nicht eine einzige Partie verloren. Ich denke, das unterstreicht, dass wir eine souveräne Mannschaftsleistung gezeigt haben.

Vier Siege konnten alleine an den ersten vier Brettern eingefahren werden; das kommt auch nicht allzu oft vor.

Das ist vollkommen richtig. Ich kann mich nicht erinnern, wann das mal der Fall war.

Du hast ja eben schon erwähnt, dass Felix als erstes gewann. War das viel Arbeit für ihn?

Ich denke nicht, nein. Dadurch, dass ich ja direkt neben ihm saß, konnte ich den Verlauf seiner Partie gut verfolgen. Mit der Zeit spielte sein Gegner nicht die besten Züge, sodass Felix die Initiative bekam, Druck aufbaute und letztendlich entscheidend Material gewann.

Hauke soll ja auch Material gewonnen haben, wie ich gehört habe.

Oh ja, da konnte ich ja auch zuschauen. Ich habe nicht wirklich verstanden, was sein Gegner da anstellte. In der Eröffnung war schon der erste Bauer weg. Einen zweiten Bauernverlust wollte er vermeiden, verlor aber dafür dann die erste Figur. Danach gewann Hauke den zweiten Bauer. Als ich später nochmal rüber schaute, hatte Hauke gleich zwei Leichtfiguren mehr. Sein Gegner hat zum Schluss selber angefangen zu lachen – höchstwahrscheinlich konnte er selber nicht wirklich glauben, was er da angestellt hat.

Solche Geschenke hättest du auch gerne, oder?

Definitiv. Meine Partien dauern ja gewohnheitsgemäß immer etwas länger. In meiner gesamten schachlichen Laufbahn hatte ich bisher eine einzige Partie, wo ich recht schnell gewonnen habe. Da freut man sich zur Abwechslung auch mal über sowas. Ich glaube, jeder wäre über solche Geschenke froh, nicht nur ich.

Wo wir doch gerade schon bei dir sind, können wir uns ja kurz deiner Partie zuwenden. Diese war zum Ende hin etwas actionreich. Kannst du uns kurz näher etwas dazu sagen?

Nun, ich dachte an einer Stelle, dass ich wohlmöglich einen Turm verlieren würde, sollte mein Angriff auf den gegnerischen König nicht in einem Matt enden. Da hatte ich mich allerdings getäuscht; zudem kam die Variante gar nicht aufs Brett, weil mein Gegenüber merkte, dass er etwas für seine Verteidigung tun musste. Am Ende waren aber Dame, Läufer und Springer zu viel für den alleinstehenden König meines Gegners.

Bei Henning ging es dagegen etwas ruhiger zu?

Ja, allerdings machte er ständig Druck. Sein Gegner hat es nur immer wieder geschafft, eine Lösung zu finden. Auf Dauer hat sich aber Hennings wertzahlmäßige Überlegenheit bemerkbar gemacht und er ging mit zwei Mehrbauern, glaube ich zumindest, in ein gewonnenes Endspiel. So genau weiß ich das schon nicht mehr…man merkt, ich werde langsam alt und vergesslich.

Nadin stand ja eigentlich auch nicht schlecht. Hätte sie nicht auch gewinnen können?

Das ist eine gute Frage. Wo ich mir ihre Stellung angesehen habe, fand ich auch, dass sie aufgrund des Raumvorteils und der aktiveren Figuren etwas besser stehen sollte. Ihr Gegner stand aber relativ kompakt und sicher. Jeder weiß, dass es da schwierig ist, irgendwo Punkte zu finden, wo man in die gegnerische Stellung eindringen kann. Vielleicht hätte sie bei gutem Spiel gewinnen können, aber ein sicherer halber Punkt ist auch immer hilfreich.

Jan-Luca hatte ja einen Bauern weniger auf dem Brett. Da ist man doch bestimmt froh, dass ein halber Zähler bei raussprang? 

Sagen wir mal so: Ein Bauer ist jetzt noch nicht die Welt. Wenn man es zum Beispiel schafft, in ein einfaches Turmendspiel zu kommen, kann sich die Partei mit dem Mehrbauern nicht allzu große Hoffnung auf einen vollen Punkt machen, da dieser Endspiel-Typ sehr Remis-lastig ist. Außerdem waren noch viele Figuren auf dem Brett; da hätte noch einiges passieren können, zumal Jan-Luca zum Zeitpunkt der Remisvereinbarung gar nicht mal schlecht stand. 

Mit dem Sieg gegen Eisenhüttenstadt hat sich Leegebruch trotz spielfrei in der 1. Runde direkt auf dem 2. Platz eingefunden. Wie findest du das?

In unserer Liga ist echt einiges los. In der 1. Runde haben überraschender Weise alle Favoriten gepatzt. Und alle die, die in der 1. Runde gewannen, haben nun auch eine Niederlage einstecken müssen; es ist also ein Hin und Her. Jeder weiß natürlich: Abgerechnet wird immer zum Schluss. Die momentane Tabelle (siehe unten) richtet sich zudem neben den erspielten Mannschaftspunkten nach der Anzahl der Siege bzw. Niederlagen und nicht nach den Brettpunkten bzw. der Berliner Wertung. Dementsprechend ist die Tabelle meiner Meinung nach nicht so ganz korrekt. Erst mit dem letzten Spieltag wird dies wieder seine Richtigkeit haben. 

Zwischenstand nach der 2. Runde:

PlatzMannschaftSRVMan.Pkt.Brt.PktBerl.Wrt.
1  ESV 1949 Eberswalde III20041256.5
2  Leegebrucher Schachfreunde I1002631
3  Schachclub Oranienburg III10129.536
4  SV Preußen Frankfurt II10128.538.5
5  Barnimer Schachfreunde I1012841.5
6  BSG Stahl Eisenhüttenstadt I10127.526
7  Schachclub Schwedt1012733.5
8  Schachclub Oberkrämer00100.52
9  SV Motor Eberswalde0020523

Wen siehst du denn als euren stärksten Konkurrenten an?

Oh je, das ist schwer zu sagen. Vor Beginn der Saison habe ich vor allem Oberkrämer, Oranienburg III und Motor Eberswalde als unsere stärksten Konkurrenten angesehen. Der erste Spieltag hat mich dann eines Besseren belehrt, da alle drei Mannschaften ihr Auftaktspiel verloren haben. Mittlerweile habe ich aber vor allen Mannschaften Respekt und finde, dass jede Mannschaft ein ernster Gegner für uns ist.

Wo soll denn die Reise hingehen? Gibt es so etwas wie ein Saisonziel?

Also, wir haben definitiv vor, oben mitzuspielen. Ich glaube auch, dass wir eine Menge Potenzial haben.

Eine letzte Frage hätte ich noch: Wird Leegebruch aufsteigen?

Es wäre schön, wenn ich hellsehen könnte. [grinst] Die Frage kann ich leider noch nicht beantworten; demnach würde ich vorschlagen: Warten wir ab, was die nächsten Spieltage bringen. Danach können wir gerne nochmal auf diese Frage zurückkommen.

Okay Nikolas, dann wünsche ich dir noch eine schöne Woche! Wir sehen uns dann nach eurem Spiel gegen Frankfurt/Oder II am 17. November wieder. 

Danke, dass wünsche ich auch!  

(Nikolas Nimptsch)

Spaß am Schach in Leegebruch

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