Regionalliga Nord 17/18 – 1. Spieltag

Nun ist es endlich soweit: Am 08.10.2017 begann für unsere erste Mannschaft die neue Saison! Dabei ging es für uns nach Neuruppin, wo wir im privaten Hause gegen den SV Wusterhausen spielen durften. Es kam zu folgenden Begegnungen:

Brett 1: Felix Teichert (2027)                  –    Michael Tornow (1797)

Brett 2: Dirk Tornow (1872)                      –    Tobias Goldenbaum (1602)

Brett 3: Frank Wessel (1595)                   –    Bernd Klotzke (1611)

Brett 4: Karsten Weiß (1611)                     –    Jannis Schulz (1554)

Brett 5: Christopher Luthardt (1522)    –    Frank Dziamski (1606)

Brett 6: Arne Zunker (1459)                       –    Nikolas Nimptsch (1579)

Brett 7: Frank König (1496)                      –    Daniel Dziamski (1415)

Brett 8: Oliver Schulze (1473)                    –    Angelina Jacoby (1251)

(Hinweis: Der jeweils Erstgenannte spielte mit Weiß. Die aufgeführten DWZ-Zahlen sind zu dem Zeitpunkt des Wettkampfes auf den neusten Stand aktualisiert worden.)

Es schien ein interessanter Wettkampf zu werden, zumal beide Mannschaften in etwa gleich stark besetzt waren.

Die erste Entscheidung gab es am 7. Brett. Schon in der Eröffnung bot Schwarz Remis, welches Frank K. allerdings erstmal ausschlug. Das nächste Remis-Angebot nahm er aber nach einem schlechten Zug seinerseits sofort an.

Das gleiche Ergebnis erzielte etwas später Frank W., nachdem man in ein materialmäßig ausgeglichenes Endspiel gegangen war. Dabei besaß Schwarz den sogenannten „schlechten Läufer“ und Frank hingegen einen mobilen Springer, weshalb vielleicht minimale Vorteile für Weiß existierten. Möglicherweise wäre mit einem guten positionellen Spiel noch etwas mehr drin gewesen.

Christopher hatte einen großen Entwicklungsvorsprung und konnte aus diesem Grund nach der Eröffnung früh Druck im Zentrum aufbauen. Eine kleine Unachtsamkeit kostete ihn seinen h-Bauern. Bei einem verheerenden Blackout folgte der Verlust des eigenen Springers. Nach der Widerlegung des Versuchs an ein Dauerschach zu gelangen war die Partie endgültig verloren.

Nun eine kleine Anekdote zum Thema: „Ein Blackout kommt selten allein“. Der Gegner von Nikolas stand nach der Eröffnung – um den Wusterhausener Frank Dziamski dazu zu zitieren – „komplett breit“. Anstatt einfach in ein gewonnenes Endspiel zu gehen machte Nikolas eine Schleife um die Partie und schenkte sie seinem Gegner mit einem überaus unnötigen Figurenverlust. Da nützt auch die vorherige Engine-Bewertung mit einem Vorteil von -2,40 für Schwarz am Ende herzlich wenig. Nach der Aufgabe ging er erstmal durch Neuruppin spazieren und lief ohne jegliche Absicht gekonnt in eine Sackgasse…

Ein kleiner Wehmutstropfen: Auch bei Wusterhausen kam es für einen Moment zu einem Aussetzer in den bis dahin auf Hochtouren laufenden Gedankengängen. Positionell betrachtet war die Partie bei Tobias schon verloren. Auch der Qualitätsgewinn machte die herausragende Bauernmehrheit des Gegners nicht weg. Jedoch kämpfte Tobias weiter – mit Erfolg! Sein Gegner stellte einzügig einen Turm ein, was ihn auch ohne langes Zögern zur Aufgabe bewegte.

Felix hatte es keineswegs leicht, da sein Gegner die Partie die ganze Zeit über Remis hielt und keiner groß in Vorteil kam. Am Ende besaß Schwarz sogar etwas mehr Raum. In einer dennoch völlig ausgeglichenen Stellung einigte man sich auf Punkteteilung. Das ist auch eine gute Entscheidung gewesen, da beide nicht mehr viel Zeit auf der Uhr hatten und noch 15 Züge zu absolvieren waren.

Angelina spielte eine super Partie. Ihr nominell um mehr als 200 Punkte überlegener Gegner bekam sogar eine leicht schlechtere Stellung, da ein im Zentrum stehender Doppelbauer beide Läufer in ihrer Wirkung blockierte. Kurz vor der Zeitkontrolle bot ihr Gegner Remis, welches Angelina nach etwas Überlegung annahm. Über diesen persönlichen Erfolg kann sie sich freuen!

Das Spiel von Jannis endete kurz darauf, ebenfalls unentschieden. In einer Partie auf Augenhöhe musste sich Jannis eingestehen, dass aufgrund aktiverer gegnerischer Figuren ein Bauernverlust und der theoretische Verlust der Partie nicht mehr zu verhindern war. Glücklicherweise gab sein Gegner zuvor noch ein Remis-Angebot ab, welches ich ihm auch geraten habe anzunehmen.

Mit einem Endergebnis von 3 ½ – 4 ½ zogen wir leider beim Saisonauftakt den Kürzeren. Man könnte jetzt Spekulationen anstellen, wie es gelaufen wäre, wenn Christopher und Nikolas ihre Partien zu einem Sieg geführt hätten. Vielleicht wären wir als Sieger nach Hause gefahren, vielleicht auch nicht. Auf alle Fälle ist das Ergebnis knapper als das vom letzten Jahr – und das ist das Wichtigste.

Ich danke allen Spielern, die unseren Verein vertreten haben. Ein großer Dank geht an Frau Jacoby, die zuerst weitere Spieler unseres Vereins in Leegebruch einsammelte und uns anschließend nach Neuruppin und wieder zurückfuhr! Auch geht ein Dank an Frau Schulz, die Jannis und Tobias nach Neuruppin gefahren hat!

Am 05.11.2017 folgt unser erster Heimspieltag gegen Oranienburg IV. Da sollte ein Mannschaftserfolg definitiv machbar sein.

Nikolas Nimptsch

Spaß am Schach in Leegebruch

Spaß am Schach in Leegebruch