Regionalliga Nord 17/18 – 4. Spieltag

Das Jahr neigt sich allmählich dem Ende entgegen. Es ist kalt geworden in unserem wunderschönen Deutschland. Und Weihnachten ist auch nicht mehr weit…für die meisten, die es noch nicht getan haben, war das jetzt bestimmt das Stichwort für ‚Geschenke besorgen’. Geschenkt wurde am 2. Adventssonntag seitens unserer ersten Mannschaft jedoch noch nichts; vielmehr kämpfte sie bei der letzten Runde des Jahres umso euphorischer um die Punkte. Wir empfingen die erste Mannschaft des SC Caissa Falkensee und hatten für diesen Kampf an den vorderen Brettern ordentlich Verstärkung erhalten:

Brett 1: Carsten Stelter (1731)            –    Volkmar Weiß (1914)

Brett 2: Henning Alf (1752)                –    Nicholas Gericke (1726)

Brett 3: Thomas Häcki (1585)             –    Christopher Luthardt (1527)

Brett 4: Nikolas Nimptsch (1624)    –    Marc Andresen (1493)

Brett 5: Robert Hildebrandt (1279)    –    Frank König (1496)

Brett 6: Hauke Raasch (1520)            –    Tim Böttcher (1211)

Brett 7: Sebastian Langen (979)          –    Nadin Schiewe (1645)

Brett 8: Angelina Jacoby (1350)         –    Stephan Lehnstaedt (1766)

(Hinweis: Der jeweils Erstgenannte spielte mit Weiß. Die aufgeführten DWZ-Zahlen sind zu dem Zeitpunkt des Wettkampfes auf den neusten Stand aktualisiert worden.)

Bei Angelina endete die Partie bereits kurz nach der Eröffnung in einem Matt, welches sie leider nicht mehr abwehren konnte. Der erst kürzlich nachgemeldete 1700er war ihr eine Nummer zu hoch. Dennoch bin ich mir sicher, dass sie für die Zukunft bestimmt wieder etwas gelernt hat.

Henning war so freundlich und schrieb mir noch im Nachhinein ein paar Zeilen zu seiner Partie, welche ich jetzt in meinen Bericht mit integriert habe. Als Student der Geschichtswissenschaften lege ich dabei viel Wert auf eine standardgemäße Zitationsweise mit Hervorhebung der von mir nachträglich vorgenommenen Änderungen: „Mein Gegner Gericke spielte ähnlich wie Volkmar vom Stil her. [E]r stellte sich defensiv solide auf und wartete auf Aktionen von mir. Er hatte aber immer gute Konter parat, so da[ss] ich auf volles Risiko verzichtet habe. [E]r spielte in der Reihenfolge: Sf6, g6, Lg7, d[x]e, also königsindische Struktur. Am Ende war die Stellung total ausgeglichen. Selbst der Computer hat keine großen Fehler gesehen.“ (Vgl. Alf, Henning. Zum Thema: 4. Spieltag in der Regionalliga Nord 2017/2018. Sonntag, 10.12.2017, 16:31 Uhr.) Die Partie endete in einem Remis.

Nadin war ihrem Gegner haushoch überlegen. Sie gab sich keine Blöße; wickelte die Partie routiniert in ein Endspiel mit vier Mehrbauern ab und gewann souverän. Erwähnenswert ist noch, dass es bereits ihr dritter voller Punkt im dritten Spiel ist!

Somit stand es 1 ½ – 1 ½. Zu dem Zeitpunkt konnte man noch keine genauen Aussagen über einen eventuellen Ausgang des Wettkampfes geben, da an den übrigen Brettern bisher alles ausgeglichen war.

Es dauerte auch eine ganze Weile, bis das nächste Ergebnis feststand: Hauke absolvierte sein erstes Punktspiel für Leegebruch. Er konnte nach einer Unachtsamkeit in die Rochadestellung seines Gegners eindringen und Druck aufbauen. Im Endeffekt gewann er die gegnerische Dame sowie mehrere Bauern und gab im Gegenzug zwei Türme. Nach einer Ungenauigkeit von Schwarz ging Hauke kurz nach 13 Uhr als Sieger hervor.

Erfreulich war, dass Volkmar dieses mal mit von der Partie war. Eine kurze Zeit über spielte er mit einem Bauern weniger, bekam allerdings dafür immer mehr an Aktivität. Zeitnah musste Weiß den Bauern wieder zurückgeben; ebenso eroberte Volkmar einen Weiteren. Nach immer größer gewordenen Druck fiel die weiße Stellung in sich zusammen und Volkmar gewann eine Qualität. Schließlich führte er noch seine Bauernmehrheit an die gegnerische Grundreihe heran. Weiß gab auf, weil er die bevorstehende Bauernumwandlung nur mit dem Geben von noch mehr Material hätte verhindern können.

Zwischenstand: 3 ½ – 1 ½ für uns. Drei Partien liefen noch.

Frank bekam nach unsauberer Eröffnung im Mittelspiel einige Probleme, da er viele Schwächen in seiner Stellung hatte. Diese nahm Weiß auch unter Beschuss und Frank konnte sich vorerst nur mit Mühe verteidigen. Etwas später ging dann doch ein Bauer verloren. Das Endspiel versuchte Frank Remis zu halten, jedoch verlor er dieses letztendlich. Trotz der Niederlage hat er Kampfgeist bewiesen!

Die Partie von Christopher glich einer kleinen Achterbahnfahrt. Zuerst verlor er einen Bauern. Kurz darauf stellte sein Gegner durch Übersehen eines Doppelangriffs eine Leichtfigur ein, bekam dafür aber noch einen schwarzen Bauer. Im Endspiel verlor Christopher nach einer Unachtsamkeit dann den dritten Bauer. Von da an spielte er mit Springer und jeweils zwei voneinander entfernten Bauern gegen auf zwei Flügeln verteilte fünf Bauern von Weiß. Man einigte sich schlussendlich auf Remis, wobei die Partie auch ganz anders ausgehen hätte können.

Soweit so gut. Verlieren konnten wir mit vier erreichten Brettpunkten schon mal nicht mehr. Wieder mal war Nikolas noch als einer der letzten am Brett zugange – in dem Fall sogar als Letzter. An ihm lag es nun; es galt nach Möglichkeit nur nicht zu verlieren. Schwarz bot schon einmal vorzeitig Remis an, doch zu dem Zeitpunkt spielten Frank und Christopher noch und bei beiden war die Stellung sehr ungewiss, weshalb Nikolas erstmal ablehnte und weiterspielte. Bei seinem Gegner bekam das Wort „Zeitnot“ immer mehr an Bedeutung, weil er nach 20 absolvierten Zügen noch 30 Minuten; nach 25 Zügen nur noch 18 Minuten und nach 30 Zügen noch 10 Minuten auf der Uhr hatte. Als wir die vier Mannschaftspunkte zusammen hatten schloss Nikolas die Stellung, um es seinem Gegner zusätzlich noch schwerer zu machen. Schwarz hätte irgendwann aus seiner „Komfortzone“ herauskommen müssen, da Falkensee einen Sieg benötigte, jedoch hätte das dann positionelle Zugeständnisse in Form von Angriffsmöglichkeiten für Nikolas mit sich geführt. Gleiches galt aber auch für ihn selber: Um den Mannschaftssieg nicht gefährden machte Nikolas eher „stille“ Züge und wartete in Ruhe ab – mit dem Hintergedanken, dass sein Gegner irgendwann die Nerven verlieren würde und die Stellung zu öffnen versucht. Dazu kam es allerdings nicht, da er von sich aus auf ein Remis hinauswollte, welches letztendlich auch auf dem Spielbericht stand. Damit sicherte Nikolas den zweiten Mannschaftssieg mit einem Endstand von 4 ½ – 3 ½ für Leegebruch!

Vielleicht hätte der Sieg noch höher ausfallen können, aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Insgesamt war das eine gute Leistung unserer Mannschaft – Gratulation an alle beteiligten Spieler! Bemerkenswert ist, dass wir schon jetzt mehr Punkte auf unserem Konto haben als in der gesamten letzten Saison!

Ich danke allen Spielern, die unseren Verein vertreten haben. Vielen Dank auch an Frau Raasch und Frau Jacoby, die Angelina, Nadin und Hauke nach Leegebruch gefahren und wieder abgeholt haben! Ein weiterer Dank geht an Dieter, der sich wie immer um das Spielmaterial und auch um den Kaffee kümmerte!

Ja, das war’s – zumindest für dieses Jahr. Weiter geht es erst am 21.01.2018, wo dann unsere Freunde aus Wittstock auf uns warten. Bis dahin wünsche ich allen ein besinnliches Weihnachtsfest! Kommt gut in das neue Jahr 2018!

 

Nikolas Nimptsch

Spaß am Schach in Leegebruch

Spaß am Schach in Leegebruch