Regionalliga Nord 17/18 – 11. Spieltag

„Erfolgreicher Abschluss“

Finale! Am Sonntag, den 03.06.18 fand der letzte Spieltag der Saison 2017/2018 in der Regionalliga Nord statt. Wir empfingen die Schachfreunde Zehdenick, sodass es noch einmal zu einem Oberhavel-Derby kam. Wer aufmerksam meine Berichte verfolgt hat wird anhand des letzten Berichts wissen, dass es für uns noch um etwas ging. Bei entsprechenden Konstellationen war noch als Abschluss ein 4. Tabellenplatz möglich. Grundlage dafür musste aber ein Sieg von uns sein; ferner benötigten wir entfernte Hilfe aus Eberswalde und Oranienburg. Ob wir es geschafft haben oder nicht werdet ihr später sehen – ich möchte schließlich nicht gleich alles vorneweg nehmen. 😉  Folgende Spieler trafen aufeinander:

Brett 1: Gregor Giering (1602)                      –   Volkmar Weiß (1914)

Brett 2: Marie Antoinette Wolff (1759)   –    Torsten Mielke (1691)

Brett 3: Majan Franke (1559)                       –    Henning Alf (1757)

Brett 4: Frank Wessel (1595)                       –   Christoph Giering (1494)

Brett 5: Werner Steinleger (1368)               –   Christopher Luthardt (1501)

Brett 6: Nikolas Nimptsch (1639)              –    Guido Giering (1359)

Brett 7: Willi Seifert(1121)                            –    Frank König (1531)

Brett 8: Sven Huhndt (1492)                        –    Frank Seewald (1468)

(Hinweis: Der jeweils Erstgenannte spielte mit Weiß. Die aufgeführten DWZ-Zahlen sind zu dem Zeitpunkt des Wettkampfes auf den neusten Stand aktualisiert worden.)

Erwähnenswert ist, dass dies unsere stärkste Aufstellung von der gesamten Saison gewesen ist, mit der wir ins Rennen gingen!

Den Tag muss ich (Nikolas) mir auf jeden Fall rot im Kalender markieren, denn ich wurde nach einer Stunde Spielzeit mal als Erstes fertig! Mein Gegner begann im 13. Zug einen Fehler, sodass ich infolge einer Abwicklung einen ganzen Turm gewann. Ein wenig kämpfte mein Gegenüber noch und versuchte einen Angriff auf meinen König zu kreieren, doch nach weiterem Figurentauschen machte sich die Turm-Mehrheit bemerkbar, sodass er mir die Hand reichte. 1 – 0

Etwas später endete dann die Partie an Brett 5. Christopher bekam nach der Eröffnung gutes Spiel am Königsflügel. Weiß machte einen gravierenden Fehler, der grundsätzlich schon den Verlust bedeutete, da Christopher nun zweizügig mattsetzen hätte können. Den Schlüsselzug sah er leider in dem Moment nicht, weshalb das Spiel erst einmal weiter ging. Nun brach Weiß zum schwarzen König durch und wickelte in ein Dauerschach ab – Remis. 1 ½ – ½

Eine weitere Punkteteilung erfolgte am vorletzten Brett: Frank K. stand die ganze Zeit in etwa ausgeglichen und konnte nichts Gewinnbringendes ausrichten. Da seine Bauern auf der gleichen Farbe wie der gegnerische Läufer verankert waren, willigte er im Hinblick auf das noch bevorstehende Endspiel ins Remis ein.

Somit stand es 2 – 1 für uns – soweit so gut. Womit noch keiner rechnete: Es sollte noch ziemlich spannend werden!

Bei Volkmar war es nicht viel anders wie bei Frank K., denn auch er konnte nicht wirklich Vorteil für sich beanspruchen. Volkmar hatte auch einen starken Gegenspieler vor sich, der wesentlich stärker spielt, als es seine Wertzahl vermuten lässt – darum hat er auch schon einige 1800er bzw. 1900er besiegt. Es folgte das gleiche Ergebnis wie zuvor: Remis.  2 ½ – 1 ½

Wie soll ich es anders formulieren? Bei Sven sah es auch nicht anders aus! Ein Zuschauer durfte genauso hier einen relativ ausgeglichenen Partieverlauf beobachten. Kurzzeitig lagen minimale Vorteile auf weißer Seite, doch nach Ungenauigkeiten wendete sich plötzlich das Blatt und Schwarz stand minimal besser. Netterweise machte Svens Gegner ein sehr großzügiges Geschenk, bei der Sven mittels Tf1 die schwarze Dame an den König fesseln konnte. Es erfolgte die sofortige Aufgabe!

Zwischenstand: 3 ½ – 1 ½. Es fehlte „nur noch“ ein Punkt aus den drei laufenden Partien von Marie, Frank W. und Henning. Da könnte man sich doch denken: Was soll denn da jetzt noch schief gehen?

Wie der Gegner von Nikolas verlor Frank W. schon recht früh eine Leichtfigur und musste diesem Nachteil die gesamte Partie über hinterherrennen. Viel zu holen gab es nach längerem Kampf leider nicht, sodass bei Frank am Ende die Niederlage das Resultat war. 🙁  3 ½ – 2 ½

Viel los schien heute irgendwie nicht zu sein. Bei Marie war die Stellung lange Zeit über im Gleichgewicht. Etwas später brach sie am Damenflügel durch und gewann einen Bauern; ihr Gegner holte alle Figuren zum Königsflügel heran und startete einen druckvollen Angriff auf Maries König. Im Folgenden „gewann“ Marie die Qualität, doch dieser Vorteil war nur vorübergehend. Ein Remis-Angebot schlug sie zuvor aus. Der schwarze Angriff wurde so stark, dass Marie erst eine Figur verlor und kurzdarauf noch einen Turm. Wie Frank W. gab auch sie auf. Möglicherweise hätte sie bei einer anderen Fortführung den Qualitätsvorteil halten können, doch wie heißt es so schön: Als Zuschauer sieht man immer mehr als wenn man selbst am Brett sitzt. 3 ½ – 3 ½

Da war er nun: Der Ausgleich (kein Scherz!). Zehdenick verkaufte sich wirklich sehr gut und machte es uns keineswegs leicht. Der arme Henning trug ab dem Zeitpunkt an – mehr oder weniger – die Verantwortung über den Ausgang des Wettkampfes. Hier sah auch alles sehr ausgeglichen aus – mal wieder. Henning konnte mit fortschreitenden Verlauf mehr Raum für sich beanspruchen. Die Stellung öffnete sich allmählich und viele Figuren tauschten sich runter. Es kam zu einem Endspiel, bei der Henning Turm und Läufer und Weiß Turm und Springer besaß. Henning besaß klar den Läufer gegen Springer-Vorteil, zumal der gegnerische Springer nicht wirklich viele Perspektiven hatte. Weiterhin hatte Henning einen weit vorgerückten Freibauer auf der c-Linie. Auch Weiß konnte einen Freibauer auf der a-Linie für sich beanspruchen, doch dieser war zum einen noch weit von der schwarzen Grundreihe entfernt und konnte zum anderen jederzeit vom Läufer aufgehalten werden. Henning drohte, den weißen Freibauer zu gewinnen und sein Gegenüber entschied sich dazu diesen zu decken, was sich als Fehler herausstellte: Forciert lenkte Henning den gegnerischen König auf die zweite Reihe und konnte mittels eines weiteren Schach-Gebots die Türme tauschen, wobei sein eigener Freibauer beim Zurückschlagen auf b2 gekommen wäre. Weiß gab auf, da die Bauernumwandlung weder mit dem Springer, noch mit dem König verhindert werden konnte.

GESCHAFFT! Es wurde noch einmal sehr knapp, aber letztendlich gewannen wir mit 4 ½ – 3 ½. Somit hatten wir unseren Teil erfüllt. Nun mussten wir auf die Ergebnisse von den Begegnungen Wittstock – Eberswalde II und Oranienburg III – Wusterhausen warten. Zuerst war das Ergebnis des zuletzt genannten Wettkampfes online: Beide spielten 4 – 4 Unentschieden. Das bedeutete schon mal, dass wir unseren Gegner der 1. Runde (Wusterhausen) überholt haben! Blieb dann noch Wittstock – Eberswalde II offen. Etwas überraschend kam es auch hier zum 4 – 4. Somit besaßen Wittstock und wir jeweils 12 Mannschaftspunkte und es kam auf die Feinwertung an:

Zwischenstand nach der 11. Runde
Platz Mannschaft S R V Man.Pkt. Brt.Pkt Berl.Wrt.
1 ESV Eberswalde II 8 2 0 18 55 245
2 Schachclub Oranienburg III 7 1 2 15 47.5 207.5
3 Schachclub Oberkrämer 5 4 1 14 47 211.5
4 Leegebrucher Schachfreunde 5 2 3 12 42.5 180.5
5 Schach-Club Wittstock 4 4 2 12 42 196
6 TSG Neuruppin II 4 3 3 11 45.5 206.5
7 SV Wusterhausen 3 5 2 11 42.5 193.5
8 SV Hellas Nauen II 3 2 5 8 37 151
9 SC Caissa Falkensee I 2 1 7 5 32.5 145
10 Schachfreunde Zehdenick 76 1 2 7 4 30 139
11 Schachclub Oranienburg IV 0 0 10 0 18.5 104.5

Kaum zu fassen, aber meine Theorie vom letzten Spielbericht ist doch tatsächlich wahr geworden! Wir haben auch noch Wittstock mit sage und schreibe einem halben Brettpunkt Vorsprung überholt! Somit finden wir uns zum Abschluss auf einem sehr guten 4. Tabellenplatz wieder! Wittstock und Wusterhausen konnten wir noch auf den letzten Metern einsammeln. Ich erinnere noch einmal daran: Gerade gegen die zwei Mannschaften hatten wir im direkten Duell verloren! Die gesamte Saison über pendelten wir zwischen den Plätzen 6 bis 8 hin und her – letztendlich gelang uns ein großer Sprung nach vorne!

Ich danke allen Spielern, die unseren Verein ein letztes Mal vertreten haben. Ein weiterer Dank geht an Dieter, der sich wie immer um das Spielmaterial und um den Kaffee kümmerte!

Ja, das war’s! Definitiv war es – trotz einiger Strapazen – eine gelungene Saison, auf die wir erfolgreich zurückblicken können. Nun wartet auf uns die verdiente Sommerpause. Ich wünsche allen eine schöne und erholsame Zeit – man sieht / hört / liest sich, bis bald!

 

Nikolas Nimptsch

 

 

 

 

 

 

Spaß am Schach in Leegebruch

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