Regionalliga Nord – 9. Spieltag

An die große und weite Schachwelt da draußen: Leegebruch gibt es noch!!! Am 07.05.2017 konnten wir auswärts gegen die zweite Mannschaft aus Nauen zeigen, dass wir diese Saison noch nicht gänzlich an den Nagel gehangen haben. Wie heißt es doch so schön: Abgerechnet wird zum Schluss!

Etwas problematisch war es wieder beim Finden von acht Spielern. So musste unser Dieter wiederholt hinten aushelfen, damit wir nicht noch ein drittes Mal in dieser Saison in Unterbesetzung antreten müssen. Eine „Premiere“ – ich setze das mal mit Absicht in Anführungsstrichen – feierten wir an den vorderen Brettern unserer Aufstellung, da wir dies so in der Form bisher auch noch nicht hatten. Das aus Christopher, Nikolas und Uwe bestehende und von mir sogenannte „Abfangjägerkommando“ fand sich überraschenderweise an den Brettern 1 bis 3 wieder. Klar, so hatten wir uns das vor Saisonbeginn nicht vorgestellt. Aber gut, daran konnten wir nun nichts ändern. Zu unserem Glück: Auch Nauen trat ersatzgeschwächt an, da Spieler in der ersten Mannschaft benötigt wurden. Vor Ort fanden folgende Begegnungen statt:

Brett 1: Christopher Luthardt (1542)    –    Erhard Busch (1586)

Brett 2: Steve Brüning (1444)                    –    Nikolas Nimptsch (1523)

Brett 3: Uwe Nemitz (1395)                     –    Thomas Löbig (1548)

Brett 4: Torsten Löbig (1472)                    –    Sven Huhndt (1500)

Brett 5: Annika Sauer (1509)                  –     Matthias Löbig (1493)

Brett 6: Niclas Franz (1142)                      –    Jan-Luca Dauwe (1084)

Brett 7: Tobias Kretzschmar (1179)      –    Jürgen Reichelt (1299)

Brett 8: Benjamin Kunkel (1450)             –    Dieter Hellmich (1249)

(Hinweis: Der jeweils Erstgenannte spielte mit Weiß. Die aufgeführten DWZ-Zahlen sind zu dem Zeitpunkt des Wettkampfes auf den neusten Stand aktualisiert worden.)

„So schlecht stehen unsere Chancen gar nicht.“ – um einmal Uwe zu zitieren. Eines lässt sich dazu sagen: Recht sollte er behalten! Mit diesen Worten gingen wir in das vorletzte Punktspiel.

Unsere Annika benötigte gerade einmal 80 Minuten, um ihren Gegner abzufertigen. Durch eine kleine Kombination gewann sie im frühen Mittelspiel infolge einer Bauerngabel eine Figur. Dem Nachteil rannte ihr Gegner noch ein Weilchen hinterher, doch mit dem Eintreten des Endspiels sah er ein, dass es für ihn wohl nichts mehr zu holen gibt und reichte ihr die Hand. Damit ging Leegebruch in Führung; sehr gut gemacht Annika!

Die nächsten zwei Entscheidungen folgten dann erst gegen 12:45 Uhr:

Bei Dieter kam es nach der Eröffnung zu einer für ihn gedrückten, aber relativ offenen Stellung. Sein Gegner übte mit seinen Türmen Druck auf der offenen Linie aus. Durch Abtausch der Figuren kam es zu einem Bauernverlust für Dieter, jedoch verschaffte er seinem Gegner dafür einen Doppelbauer. Es kam zu einem Läufer-gegen-Springer – Endspiel, wobei Dieter den sogenannten „schlechten Läufer“ besaß. Trotz des beweglichen Springers bot Weiß Remis an, welches Dieter nach kurzer Überlegung annahm.

Sven zerstörte in der Eröffnung direkt die weiße Bauernstruktur am Königsflügel und besaß gutes Spiel mit seinen Figuren. Kurz darauf lief er allerdings in eine Bauerngabel, was einen Figurenverlust mit sich zog. Doch Sven riss sich zusammen und entwickelte Gegenspiel: Er baute mit beiden Türmen Druck auf Dame und König auf. Des Weiteren war der Turm des Gegners eingeklemmt. Bei der Vorbereitung eines Matts übersah er jedoch, dass er selbst einzügig Matt gesetzt werden konnte. 🙁 Schade!

Zwischenstand: 1 ½ – 1 ½. Zu dem Zeitpunkt stand Uwe relativ ausgeglichen; Christopher hingegen etwas gedrückt. Jan-Luca und Nikolas standen beide besser.

Auch Tobias spielte noch. Gegen 13 Uhr endete seine Partie. Von Beginn an setzte er seinen Gegner mit einer aggressiven Spielweise unter Druck. Er gab sogar Material, um ihn die ganze Zeit über mit Matt zu drohen. Schwarz investierte Zeit und überlegte lange, wie er die ständigen Mattdrohungen abwehren könne. Letztendlich schaffte Schwarz es nicht, die notwenigen 40 Züge zu absolvieren und verlor auf Zeit. Die ursprüngliche Führung war wiederhergestellt!

Uwe schaffte es, seine Figuren relativ schnell zu entwickeln, sodass er früh Druck aufbauen konnte. Im 18. Zug bot sein Gegner Remis, welches Uwe erst einmal ausschlug und weiterspielte, da er eine gute Angriffsposition besaß. Leider führte er seinen Angriff nicht optimal durch. Uwe machte den „zweiten Zug vor dem Ersten“, was ihn einen Bauern kostete. Mit Mühe und Not erkämpfte er sich aber unterm Strich doch noch ein Remis!

In der Eröffnung gewann Jan-Luca eine Figur für einen Bauern. Das Endspiel erwies sich jedoch als schwierig, da Jan aufgrund einer nahezu geschlossenen Stellung seinen Figurenvorteil nicht richtig ausnutzen konnte. Am Damenflügel konnte er nicht durchbrechen, da sein Gegner dort mehr Bauern besaß. Da wir zu dem Zeitpunkt mit einem Punkt vorne lagen und Nikolas auf Gewinn stand einigte man sich auch hier auf Remis. Ich denke, dass Jan-Luca durchaus seine Partie auch hätte gewinnen können, nur wollte er uns näher an den Mannschaftserfolg heranbringen, was auch eine gute Entscheidung war!

Es stand 3 ½ – 2 ½. Wie schon eben erwähnt stand Nikolas ganz klar auf Gewinn. Bei Christopher hingegen sah es nicht so prickelnd aus…

Nach der Eröffnung hatte Nikolas bereits einen zeitlichen Vorsprung von 15 Minuten, da er mit der Stellung vertraut war. Relativ früh und ohne sich vollständig zu entwickeln bzw. seinen König in Sicherheit zu bringen übte er schon Druck am Damenflügel aus, was seinen Gegner an Bedenkzeit kostete. Weiß entschied sich mittels dreimaligen Ziehen des Läufers dazu, die Situation etwas zu entschärfen. Nach den Prinzipien der Eröffnung ist das allerdings nicht gut, da man es möglichst vermeiden sollte seine Figuren in der Eröffnung mehrmals zu ziehen. Der Anzugsvorteil von Weiß war somit weg und Nikolas glich direkt aus. Weiterhin spielte er am Damenflügel und gewann recht schnell den ersten Bauer; wenig später folgte sogar ein zweiter. Nach Abtausch der letzten Leichtfigur gewann Nikolas noch einen dritten Bauer. Das Turmendspiel gegen vier schwarze Bauern sah Weiß mit nur noch einem verbliebenen Bauern nach 3 Stunden und 45 Minuten als verloren ein. Damit besiegelte Nikolas unseren allerersten Mannschaftserfolg in dieser Saison! 🙂

Christopher kämpfte am längsten. Seine Partie endete kurz nach dem Erfolg von Nikolas. Er probierte an dem Tag mal etwas Neues aus, was nach den ersten Zügen auch noch alles recht gut aussah. Dies änderte sich jedoch schlagartig, als Christopher im 9. Zug einen kleinen, aber folgenschweren Fehler begann. Von dem Moment an war er nur noch in der Defensive. Sein Gegner spielte seinen Vorteil routiniert aus und zwang Christopher wenig später zum Qualitätsverlust. Nach einer schönen Kombination verlor er sogar die ganze Figur. Mit einer Figur mehr forcierte Schwarz den Damenabtausch, was Christopher zur Aufgabe zwang.

Ich darf demnach verkünden, dass wir – die Leegbrucher Schachfreunde – mit einem Endergebnis von 4 ½ – 3 ½ einen Sieg eingefahren haben! Endlich! Zwar ist die Saison nun fast vorbei, aber wie heißt es doch so schön: Besser spät als nie! Auch ist es für mich schön, endlich mal von einem Erfolg berichten zu können! 😉

Ich danke nochmals allen Spielern, die unseren Verein vertreten haben, sowie für die zahlreich vorhandenen Fahrgemeinschaften! 😉

Am 21.05.2017 folgt dann unser letzter Spieltag, dann ist die Saison 2016/2017 Geschichte. Wir empfangen zuhause unsere Nachbarn aus Oranienburg, genauer gesagt spielen wir gegen deren dritte Mannschaft. Jetzt gilt es noch einen halbwegs vernünftigen Saisonabschluss hinzulegen!

Nikolas Nimptsch

Spaß am Schach in Leegebruch

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