Regionalliga Nord – 10. Spieltag

Nun ist die Saison 2016/2017 endlich Geschichte. Auch das letzte von uns bestrittene Heimspiel gegen Oranienburg III gehört jetzt der Vergangenheit an. Dieses Lokalderby erwies sich nochmal als spannend, da es für uns mit etwas Glück noch darum ging nicht Letzter zu werden. Folgende Spiele fanden statt:

Brett 1: Torsten Hannemann (1739)     –    Marie Antoinette Wolff (1718)

Brett 2: Dietmar Rehder (1591)           –    Wolfgang Fiß (1697)

Brett 3: Martin Hannemann (1685)       –    Christopher Luthardt (1539)

Brett 4: Nikolas Nimptsch (1523)       –    Peter Müller (1596)

Brett 5: Eckhard Gesierich (1479)         –    Uwe Nemitz (1395)

Brett 6: Jan-Luca Dauwe (1084)          –    Karsten Materka (1464)

Brett 7: Bernhard Roquette (1315)       –    Jannis Hajda (0)

Brett 8: Tobias Kretzschmar (1179)    –    Igor Disterheft (1355)

(Hinweis: Der jeweils Erstgenannte spielte mit Weiß. Die aufgeführten DWZ-Zahlen sind zu dem Zeitpunkt des Wettkampfes auf den neusten Stand aktualisiert worden).

Unsere Gegner traten in etwas stärkerer Besetzung an als wir. Pünktlich um 10 Uhr startete dann die letzte Runde dieser Saison:

Tobias spielte die gleiche Eröffnung wie immer. Auf beiden Seiten war eine aggressive Spielweise zu sehen. Der Großteil der Figuren wurde abgetauscht. Schwarz gewann infolge dessen zwei Bauern. Doch Tobias kämpfte weiter und gewann diese mit einer geschickten Spielweise zurück. Übrig blieben am Ende ein weißer und ein schwarzer Bauer. Leider war letztendlich der Bauer von Schwarz schneller auf seinem Umwandlungsfeld, sodass Tobias verlor. 🙁

Bei Dietmar zeichnete sich eine normale Entwicklung ab. Mit der Zeit bekam Schwarz ein aktives Spiel, was Dietmar etwas in die Defensive drängte. Seine Partie endete überraschender Weise als Zweites mit einem zweizügigen Matt auch in einer Niederlage. 🙁 🙁

Auch Christopher und sein Gegner eröffneten solide. Nach der kurzen Rochade von beiden wurde Schwarz am Königsflügel aktiv. Weiß drohte einen Läufer zu gewinnen, übersah aber einen Einschlag auf g2. Nach 17 Zügen endete die Partie Remis. Ungleichfarbige Läufer, jeweils ein Springer, sechs Bauern, zwei Türme und die Damen befanden sich noch auf dem Brett

Zwischenstand: ½ – 2 ½ für Oranienburg.

Nach 95 gespielten Minuten und 21 absolvierten Zügen endete die nächste Partie Remis, und zwar die von Jan-Luca. Zwei Züge zuvor tauschte man noch die Damen. Bei der nachträglichen Analyse stellte sich heraus, dass Jan-Luca mit eineinhalb Bauern sogar wesentlich besser stand, was ihm am Brett wahrscheinlich nicht so bewusst war. Vielleicht wäre noch etwas mehr drin gewesen. Dennoch ein super Ergebnis gegen einen wertzahlmäßig eindeutig stärkeren Gegner!

Uwe machte leider wiederholt in der Eröffnung einen Fehler. Sein König musste nach f8 ziehen und es war keine Rochade mehr möglich. So konnte sein Gegner ihn ständig unter Druck setzen. Danach riss sich Uwe zusammen und – ich zitiere ihn an dieser Stelle – „[…] fing an zu denken“ (Vgl. Nemitz, Uwe. Zum Thema: 10. Spieltag in der Regionalliga Nord. Sonntag, 21.05.2017, 13:25 Uhr.). Es lohnte sich: Auch Weiß machte im 29. Zug einen Fehler und Uwe gewann mittels einer Fesselung einen anfangs verlorenen Bauern wieder. Nun war alles wieder ausgeglichen und man einigte auf Remis.

Es stand jetzt 1 ½ – 3 ½. Marie, Jannis und Nikolas spielten noch.

Unser Nachwuchstalent und DEM-Teilnehmer Jannis machte ein super Spiel. Die Eröffnung absolvierte er ohne Probleme. Im Mittelspiel bot er seinem Gegner Remis an, welches aber erstmal ausgeschlagen wurde. Da er nicht mehr richtig wusste was er ziehen sollte, versuchte er die Partie ausgeglichen zu halten, was ihm auch gelang. Erst im späten Endspiel unterlief ihm ein Fehler. Weiß schaffte es durch das Besetzen von einem Schlüsselfeld mit seinem König einen wichtigen Bauern von Jannis zu gewinnen. Eine ausstehende Bauernumwandlung konnte am Ende leider nicht mehr verhindert werden. 🙁 Ich bin mir aber sicher, dass er noch einmal ein paar Erfahrungen für die Deutsche Meisterschaft gesammelt hat.

Nikolas spielte, wie sich bei der eigenen Analyse herausstellte, die Eröffnung wie eine Engine. Somit ging er mit einem stellungsmäßigen Vorteil von eineinhalb Bauern ins Mittelspiel. Auch hier dominierte er die ganze Zeit über und gab die Richtung des Spiels vor. Zwei Bauern von Schwarz hingen gleichzeitig, nur menschlich gesehen traute sich Nikolas nicht einen von beiden zu nehmen, da er sonst in einen starken Gegenangriff gelaufen wäre bzw. seine Bauernstruktur darunter gelitten hätte. Auch im Endspiel musste Schwarz nur auf die Drohungen von Weiß reagieren und konnte selber nichts unternehmen. Einen guten Zug verpasste Nikolas allerdings wegen recht wenig Zeit auf der Uhr, der den Vorteil weiterhin gehalten hätte. Nun war die Stellung auf einmal leider komplett ausgeglichen. Schwarz bot Remis, welches Nikolas nach etwas Überlegung annahm. Etwas schade, zumal ein Sieg definitiv machbar war.

Bei Marie fand der Kampf im Zentrum statt. Sie gewann im Mittelspiel einen Bauern. Auch ein Leichtfigurengewinn war möglich gewesen. Den übersah Marie allerdings. Das Spiel zog sich in die Länge und erwies sich am Ende auch als letzte Partie des Tages. Nach und nach bekam Marie die aktivere Stellung. Im Endspiel gewann sie dann die gegnerische Dame mit einer Fesselung an den König. Weiß reichte ihr daraufhin ohne zu zögern die Hand und gab auf. Sehr schön, Glückwunsch!

Endstand: 3 – 5 für Oranienburg.

Unterm Strich bedeutet das den 12. Tabellenplatz. Auch wenn es nochmal eine Niederlage zum Saisonabschluss ist denke ich, dass wir uns ziemlich gut verkauft haben. Außerdem wissen wir mittlerweile gut mit einem Verlust umzugehen – es ist ja schließlich nicht der Erste in dieser Saison. Jede Niederlage macht uns stärker. In der nächsten Saison sieht es dann wieder ganz anders aus. Nun geht es aber erstmal in die verdiente Sommerpause! 🙂

Ich danke zum Abschluss nochmal allen angetretenen Spielern für ihre Bereitschaft. Auch geht mein Dank wieder an Dieter für das Beschaffen des Spielmaterials und für die Besorgung des Schlüssels für den Jugendclub!

Nikolas Nimptsch

Spaß am Schach in Leegebruch

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