RL Nord 3. Spieltag

An einem sehr regnerischen und stürmischen Sonntagmorgen, den 15.11.2015, ging es für unsere 1. Mannschaft zum Auswärtsspiel gegen den Aufsteiger SC Oranienburg IV. Trotz schlechtem Wetter waren wir zuversichtlich und mit einer guten Aufstellung an das Derby herangegangen.

Schon nach knapp einer Stunde gingen wir durch Henning an Brett 2 in Führung. Henning hatte schwarz und spielte wie üblich die Aljechin-Verteidigung gegen 1.e4. In der Eröffnung verwechselte Henning zwar einen Zug und hatte einen Bauern weniger, aber dafür Kompensation. Sein Gegner Peter Müller mit Weiß gab ihm den Bauern zurück und verlor dann kurz darauf noch einen Bauern. Weiterhin verlor Weiß völlig den Faden, indem Henning die Dame gewann. Im 24. Zug war die Partie mit dem Sieg von Henning vorbei.

Als nächstes beendete Volkmar (mit Weiß spielend) seine Partie am 1. Brett. Er spielte gegen Rainer Witthuhn ein abgelehntes Damengambit, was zu einer sehr geschlossenen Stellung führte. Schwarz schaffte es auszugleichen. Volkmar tauschte das Meiste runter, doch bekam keinen Vorteil. Nach ein paar vergeblichen Versuchen einigte man sich letztendlich auf Remis.

Annika an Brett 4 spielte mit den schwarzen Figuren. Von Skandinavisch aus entwickelte sich die Partie allmählich in eine Richtung Slawisches Damengambit. Die Figuren wurden auch hier sehr schnell abgetauscht und es ging ins Endspiel. Ihr Gegner Eckhard Gesierich besaß einen Doppelbauer auf der f-Linie und Annika bekam einen auf der g-Linie verpasst. Die Stellung war sehr Remis verdächtig, sodass Annika zwei Mal ein Remis Angebot erhalten hat. Als Mannschaftsleiter sagte ich (Nikolas) ihr, dass sie weiterspielen möchte, und das tat sie auch. Letztendlich zahlte es sich aus: Sie schaffte es immer mehr Druck auf die weiße Stellung aufzubauen und konnte ihre Spielstärke unter Beweis stellen. Eckhard Gesierich konnte die Stellung nach einem Turmtausch nicht mehr halten und musste sich am Ende geschlagen geben. Damit baute Annika unsere Führung auf 2 ½ – ½ aus.

Unser Uwe packte am 6. Brett mit schwarz gegen Oliver Ullrich nach 1.e4 wieder den Franzosen aus. Jedoch antwortete sein Gegner darauf mit 2.d3 und es ging in die Variante des Königsindischen Angriffs. Uwe stellte im Mittelspiel starke Drohungen auf, die sein Gegner aber nach langem Überlegen erfolgreich abwehren konnte. Des Weiteren bestanden dann die Gefahr einer Turmgabel und einem Isolani, gegen die Uwe kämpfen musste. Nach dem 28. Zug hat man sich auch hier auf Remis geeinigt. Figurenmäßig war die Stellung ausgeglichen, aber Weiß hätte die Türme verdoppeln können, was im weiteren Verlauf unangenehm werden würde. Da hatte Uwe Glück gehabt  🙂

Nachdem Volkmar ein abgelehntes – und Annika ein Slawisches Damengambit spielten, widmete sich Jessica mit Weiß an Brett 3 dem angenommenen Damengambit zu. Sie hatte einen Entwicklungsvorsprung, welcher im Mittelspiel durch Abtausch guter Figuren gegen Schlechte mit einem Bauerngewinn für sie endete. Dafür musste sie aber bei sich den Druckpunkt d4 in Kauf nehmen, der nicht mehr gut gedeckt werden konnte. Auch war Jessica in Zeitrückstand. Als ihr Gegner Martin Hannemann dann noch Remis bot, zögerte sie nicht lange und nahm dieses aus den zuvor genannten Gründen an. Der Mannschaft half dieser halbe Punkt, aber sie selber war damit nicht ganz so zufrieden, da mehr drin gewesen war. Aber dennoch eine gute Leistung!

Um die Reihenfolge chronologisch einzuhalten, geht es jetzt zu Christopher ans letzte Brett. Er spielte mit den schwarzen Figuren Sizilianisch. Es folgte ein sehr positionelles Spiel mit einem Bauernsturm am Damenflügel von Christopher. Im 20. Zug machte er einen positionellen Fehler, jedoch übersah ihn sein Gegner zum Glück. Weiterhin baute sein Gegner Peter Mutschmann im 27. Zug eine Falle auf, welche aber von Christopher gesehen wurde und in einem Konter endete, bei dem er einen Springer gewann. Das Endspiel stellte sich als anstrengend heraus da sein Gegenüber zwei verbundene Freibauern hatte. Letztendlich reichte aber die Mehrfigur von Christopher zum Sieg. Damit stand es 4 ½ – 1 ½ für Leegebruch und der Mannschaftssieg war nach drei gespielten Stunden perfekt.

Bei Dietmar am 5. Brett lief es auf Caro-Kann hinaus, gegen das er mit Weiß spielen musste. Sein Gegner Philipp Bringmann geriet in Entwicklungsnachteil und Dietmar bekam immer mehr Raumvorteil. Auch baute er nach und nach mehr Druck auf die gegnerische Grundreihe auf, der mit der Zeit nicht mehr gehalten werden konnte. Die darauffolgende Aufgabe Bringmanns führte zu einem weiteren Mannschaftspunkt für uns. Super gespielt Dietmar!

Ich (Nikolas) spielte ebenfalls mit Weiß an Brett 7, allerdings einen Abtauschfranzosen. Nach sehr großem Entwicklungsvorsprung öffnete ich die Stellung, um bei meinem Gegner Igor Disterheft in die Stellung einzudringen. Dies gelang mir auch, doch ich hätte zuvor schon zwei Figuren für einen Turm gewinnen können, was ich auch noch 3 Züge davor gesehen habe, jedoch unglücklicherweise in dem Moment nicht ausführte. Darauf lief ich unangenehmer Weise auch noch in eine lästige Springergabel. Von da an spielte ich bis ins Endspiel mit einer Qualität weniger weiter. Nach sehr langem Kampf, um die Stellung wenigstens noch zu remisieren, musste ich mich leider am Ende geschlagen geben, da der gegnerische König immer näher kam und ich meine Bauern auf dem Königsflügel nicht mehr gedeckt bekommen konnte. Zugegeben, es war auch am Ende mit Turm gegen Läufer schwieriger zu spielen.

Am Ende haben wir das Derby gegen Oranienburg IV mit 5 ½ – 2 ½ gewonnen und zwei Mannschaftspunkte auf unser Konto geholt. Damit verbesserten wir uns in der Tabelle vom 8. Patz auf Platz 4. 🙂

Zwischenstand nach der 3. Runde
Platz Mannschaft S R V Man.Pkt. Brt.Pkt Berl.Wrt.
1 Schach-Club Wittstock 2 1 0 5 13.5 69
2 Schachclub Lindow 02 2 1 0 5 13.5 67
3 SV Wusterhausen 2 1 0 5 13.5 56.5
4 Leegebrucher Schachfreunde 1 1 1 3 13 59.5
5 TSG Neuruppin II 1 1 1 3 12 53
6 SV Hellas Nauen II 1 1 1 3 12 47.5
7 SV Glück auf Rüdersdorf II 1 1 1 3 11.5 48.5
8 Schachclub Oranienburg III 1 0 2 2 11 53.5
9 Schachclub Oberkrämer 0 1 2 1 11 49.5
10 Schachclub Oranienburg IV 0 0 3 0 9 36

Eine große Überraschung haben uns die Schachfreunde aus Wittstock bereitet, die nun nach dem 3. Spieltag die Tabellenführung übernommen haben – Glückwunsch an dieser Stelle 🙂

Am nächsten Spieltag, dem 13.12.15 geht das Derby dann in die 2. Runde, bei dem wir Heimspiel gegen die dritte Mannschaft aus Oranienburg haben. Dies wird voraussichtlich eine schwere Aufgabe werden, welche aber auch für uns machbar ist.

Danke an alle Spieler, die Leegebruch ehrenwürdig vertreten haben sowie an Uwe, mit dem ich wieder zusammen die Mannschaftsaufstellung vorgenommen habe.

Nikolas Nimptsch

Spaß am Schach in Leegebruch

Spaß am Schach in Leegebruch